DFB-Kapitän tritt zurück Schweinsteiger geht als Gigant des deutschen Fußballs

Meinung | Düsseldorf · Bastian Schweinsteiger hat den richtigen Augenblick zum Abschied gewählt. Der scheidende DFB-Kapitän hat alles gewonnen, nur die EM nicht. Trotzdem steht er in einer Reihe mit den Giganten des deutschen Fußballs.

Reaktionen auf Schweinsteigers Rücktritt aus der DFB-Elf
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Foto: dpa, hpl

Bastian Schweinsteiger, der am Montag 32 Jahre alt wird, sieht manchmal er älter aus, als er ist. Das Haar an den Schläfen ist schon leicht ergraut. Und nach den großen Auftritten, die in jüngerer Vergangenheit seltener geworden sind, hat er immer sehr müde ausgesehen. Wahrscheinlich trifft auch auf den Fußball zu, was der große Boris Becker einst für seine Sportart behauptet hatte: "Tennisjahre sind Hundejahre."

Ein paar Wochen nach der EM-Halbfinal-Niederlage der Nationalmannschaft gegen Frankreich hat Schweinsteiger daraus die Konsequenz gezogen. Er tritt als Nationalspieler zurück.

Der Kapitän geht als einer der ganz Großen in der deutschen Fußballgeschichte. Zum perfekten Abschluss der Karriere langte es nicht, weil ihm der EM-Titel, den er in Frankreich noch unbedingt gewinnen wollte, in der Sammlung fehlt. Sonst hat er alles gewonnen, was ein Fußballer überhaupt gewinnen kann. Er war Meister, Pokalsieger, Champions-League-Sieger und Weltmeister. Er hat das Spiel von Bayern München geprägt und das der DFB-Auswahl. Und er hat sich selbst im WM-Finale von Rio ein Denkmal gesetzt. Mit blutenden Wunden kämpfte er um den Titel, unbeugsam, groß, sehr deutsch.

Dieses Bild bleibt in Erinnerung. Es überstrahlt den leisen Niedergang, die Tatsache, dass sich der in vielen Jahren Hochleistungssport geplagte Körper immer mehr Pausen nehmen musste.

Schweinsteiger hat den richtigen Augenblick zum Abschied gewählt. Er steht in einer Reihe mit den Giganten des deutschen Fußballs.

(pet)
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