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Erstes Länderspiel-Tor seit 2012 Applaus statt Spott: Gomez ist der Gewinner unter Verlierern

Berlin · Mario Gomez konnte sich trotz der Niederlage gegen England als Gewinner fühlen. Nach dem Ende seiner Durststrecke in der Nationalmannschaft war er sichtlich erleichtert.

Deutschland - England: Einzelkritik
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Foto: ap, SO GB, FO

Warmer Applaus statt Hohn und Spott: Als Mario Gomez in der 80. Minute beim Stand von 2:2 gegen England ausgewechselt wurde, erlebte er im Berliner Olympiastadion ein lange vermisstes Gefühl im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Am Ende durfte sich der Türkei-Legionär nach der 2:3 (1:0)-Niederlage gegen die Three Lions als einziger Sieger im Team des Weltmeisters fühlen.

"Diesmal möchte ich dabei sein und nicht wie bei der WM nur zuschauen", sagte der 30-Jährige, dem in der 57. Minute sein 26. Länderspieltreffer zum 2:0 geglückt war, mit Blick auf die EM im Sommer. Zuvor war ihm in der 27. Minute fälschlicherweise ein klares Tor aberkannt worden. "Ich habe halt kein Glück mit Italienern", sagte er lachend in Richtung von Schiedsrichter Gianluca Rocchi und in Anspielung an seine schwere Zeit beim AC Florenz.

"Ich bin wieder fit und habe auch wieder den Spaß am Fußball gefunden", sagte er nach dem Ende seiner Leidenszeit in der Nationalmannschaft. Zum bis dato letzten Mal hatte der Stürmer von Besiktas Istanbul am 13. Juni 2012 seinen typischen Torero-Jubel zeigen dürfen. Beim 2:1-Sieg im EM-Vorrundenspiel gegen die Niederlande schnürte Gomez vor fast vier Jahren sogar einen Doppelpack.

"Ich bin mittlerweile 30, da interessieren mich Tore nicht mehr so. Wichtiger ist für mich, dass ich wieder die Körner habe, um mich gut zu bewegen und so der Mannschaft zu helfen", sagte Gomez und verblüffte damit ein wenig. Der Spaß spiele dabei eine entscheidende Rolle, wie er versicherte, und dann komme auch der Erfolg wieder zurück.

"Man hat in den vergangenen Monaten gesehen, dass Mario an Selbstvertrauen gewonnen hat. Man hat im Training gemerkt, dass er dynamischer und selbstbewusster ist. Er hat wieder das Näschen für Tore", sagte Joachim Löw. Der Bundestrainer hat nun wieder eine echte Alternative zu seinem bevorzugten System mit einer falschen Neun wie Mario Götze oder Thomas Müller.

Mario Gomez erzielt erstes Länderspiel-Tor nach fast vier Jahren
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Gomez erzielt erstes Länderspiel-Tor nach fast vier Jahren

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Foto: dpa, chci hak

Gomez betonte, dass er auch in für ihn schlechten Zeiten den Draht zu Löw nie verloren habe. "Ich habe seine Entscheidung vor der WM akzeptiert, damals war ich nicht gut in Form. Jetzt zählt aber nur, was kommt. Ich freue mich, dass ich für meine Arbeit wieder belohnt worden bin."

"Stand nur blöd im Strafraum rum"

Bei seiner letzten Turnierteilnahme war der Bundesliga-Torschützenkönig 2012 noch von TV-Experte Mehmet Scholl nach dem Spiel gegen Portugal trotz seines Siegtreffers zum 1:0 verhöhnt worden. "Ich hatte Angst, dass er sich wund liegt", hatte der ehemalige Nationalspieler gesagt.

Im Jahr nach der EM 2012 gewann er mit Bayern München zwar das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League, richtig wohl fühlte er sich beim Rekordmeister aber nicht: "Da stand ich nur blöd im Strafraum rum." Nach seinem Wechsel nach Florenz fiel Gomez auch verletzungsbedingt in ein Leistungsloch, das ihm die WM-Teilnahme kostete. Nachdem er bei Besiktas mit 19 Toren in 26 Ligaspielen wieder zu alter Klasse gefunden hat, will er im Sommer mit der Nationalmannschaft in Frankreich den Titel holen: "Wir haben das Zeug dazu."

(areh/sid)
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