Früherer U21-Trainer Hrubesch kritisiert Rummenigge für Boateng-Rüffel

Der frühere U21-Trainer Horst Hrubesch hält die öffentliche Kritik von Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an Jerome Boateng für nicht in Ordnung.

Horst Hrubesch vor Tschechien-Spiel offiziell verabschiedet
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Foto: dpa, crj fgj

"Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es Karl-Heinz früher auch nicht recht gewesen wäre, wenn sein Präsident so gehandelt hätte", sagte der 65-Jährige zu Sky Sport News HD.

"Wo ist das Problem, mit Jerome Boateng darüber zu sprechen? Das muss ich nicht über die Öffentlichkeit nach außen tragen", erklärte Hrubesch: "Es ist unglücklich, dass die Sache erst nach außen dringt, anstatt einfach miteinander zu reden."

Rummenigge hatte Boateng nach der peinlichen Niederlage in der Champions League bei FK Rostow (2:3) am vergangenen Mittwoch erstaunlich hart angegriffen. "Jerome muss mal wieder etwas zur Ruhe kommen. Das ist mir schon seit Sommer etwas zu viel. Es wäre in seinem Sinne und in dem des Klubs, wenn er mal wieder back to earth kommen würde", hatte der 61-Jährige gesagt. Boateng hatte entgegnet: "Darüber kann ich nur lachen. Das nächste Mal kann er mir das auch ins Gesicht sagen."

Hrubesch bleibt beim DFB

Hrubesch möchte auch nach seiner Verabschiedung als Juniorentrainer weiter für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) tätig sein. "Wir sind uns einig, dass ich beim DFB bleibe", sagte Hrubesch. Der 65-Jährige erklärte, dass er unter anderem mit DFB-Präsident Reinhard Grindel bereits Gespräche über eine Weiterbeschäftigung geführt habe.

"Ich arbeite beim besten Verband der Welt"", sagte Hrubesch. In welcher Funktion er künftig eingesetzt werde, sei aber noch unklar: "Das wird man sehen." Der Vertrag von Hrubesch, der nach dem Gewinn der Silbermedaille der deutschen Fußballer beim olympischen Turnier in Rio bereits im Oktober offiziell als DFB-Trainer verabschiedet worden war, läuft zum Jahresende aus. Hrubesch möchte sich gerne weiter dem Nachwuchsfußball widmen und "Kindern den Spaß am Sport vermitteln."

Im Jahr 2000 war Hrubesch zum DFB gekommen. Er betreute als Assistent des damaligen Bundestrainers Erich Ribbeck die Nationalmannschaft. Als Nachwuchscoach holte er mit der deutschen U19-Auswahl 2008 den EM-Titel. Ein Jahr später führte er die U21 ebenfalls zum EM-Sieg. Den Triumph im Endspiel des olympischen Turniers in Rio hatte seine Mannschaft im vergangenen August erst im Elfmeterschießen gegen Brasilien verpasst.

(sid/dpa)
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