1:1 gegen Spanien DFB-Team bekommt einen Vorgeschmack auf die WM

Düsseldorf · Mats Hummels bewertete das Fußballspiel als "hervorragend". Für die Klasse war das deutsche Team beim 1:1 gegen Spanien am Freitagabend in Düsseldorf aber nur teilweise verantwortlich. Spanien ließ erahnen, was das DFB-Team bei der WM erwartet.

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Das Rätsel um die Treffsicherheit von Thomas Müller war schnell gelöst. Der Bayer, mit einem sehenswerten Tor zum 1:1-Endstand im Testspiel gegen Spanien in Düsseldorf erfolgreich, trug die alten Schienbeinschoner von Lukas Podolski. Dem war vor genau einem Jahr zum Abschied aus der Nationalmannschaft das Tor zum 1:0 gegen England gelungen. Mit derartiger Ausrüstung kann ja nichts schiefgehen.

Dabei sah es vor allem zu Beginn des Freundschaftsspiels zwischem dem Weltmeister und seinem Vorgänger nicht unbedingt so aus, als sollten die Deutschen ein Unentschieden verbuchen können. Zu stark starteten die Spanier. "Wir wollten von Anfang an voll draufgehen", sagte der deutsche Innenverteidiger Mats Hummels, "aber die Spanier haben das sehr gut gekontert. Wir hatten anfangs große Probleme."

Eine ehrliche Auskunft. Noch ehe Hummels und seine Nebenleute in die Begegnung gefunden hatten, lagen die sicher und sehenswert kombinierenden Spanier in Front. Andres Iniesta spielte einen der berühmten Steilpässe, die eine Abwehr in der Mitte regelrecht aufschneiden, und im Rücken von Hummels ging Rodrigo aufs Tor. Er ließ Marc-André ter Stegen keine Chance.

Es folgte eine Phase, in der die Gäste die Gastgeber so richtig laufen ließen. Freunde guter deutscher Ergebnisse durften von leisen Kreislaufproblemen heimgesucht werden. Freunde schönen Fußballs staunten und freuten sich.

In der B-Note hat Spanien leichte Vorteile

Als sich Toni Kroos und Sami Khedira im defensiven Mittelfeld ein wenig vom spanischen Druck befreiten und ihrerseits mehr Ordnung ins Aufbauspiel brachten, kamen die Deutschen besser in die Begegnung. Müller glich aus, als Spanien ein wenig locker ließ. "Danach", erklärte Kroos zu Recht, "gab es dann Chancen auf beiden Seiten. Das Ergebnis ging am Ende in Ordnung." In der B-Note für den künstlerischen Ausdruck, die im Fußball nur auf den Tribünen bei den Zuschauern vergeben wird, hatten die Spanier immer noch zumindest leichte Vorteile. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw nützte aber nun ihre Räume entschlossener, kam schneller in den Angriff und profitierte von den Sprints, die Mittelstürmer Timo Werner in die Tiefe startete. Im Dreikampf der Spitzen mit Sandro Wagner und Mario Gomez liegt Werner vorn.

In der Bewertung des ersten Länderspiels 2018 waren sich alle Beteiligten einig. Hummels fasste korrekt zusammen: "Es war ein hervorragendes Spiel." Die DFB-Auswahl durfte sich wie schon beim 2:2 gegen Frankreich ein Bild von der Qualität der Mitbewerber um den WM-Titel in Russland machen. Überraschend fand Hummels das nicht, was er auf dem Rasen erlebt hatte. "Spieler und Trainer werden nicht müde zu betonen, wie hoch die Qualität der besten Mannschaften der Welt ist", erklärte der Bayern-Verteidiger, "und Spanien ist definitiv eine der besten Mannschaften der Welt."

Mittelfeldspieler Kroos kann das nicht erschrecken. "Wir haben gesehen, dass wir auf einem guten Niveau sind", sagte er, "aber wir können uns noch verbessern." Das wird auch notwendig sein.

(pet)
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