Deutscher Gegner Kölns Abwehrhüne Sörensen vor Debüt für Dänemark

Kopenhagen · Bei Deutschlands Länderspiel-Gegner Dänemark könnte erstmals Frederik Sörensen auflaufen. Der Kölner könnte auf einen Mannschaftskollegen aus der Bundesliga treffen.

 Frederik Sörensen im Trikot des FC.

Frederik Sörensen im Trikot des FC.

Foto: dpa, hpl

Jörg Schmadtke war über die Verwunderung verwundert. "Ich sage seit zwei Jahren, dass er ein überragender Bundesliga-Verteidiger ist. Jetzt merken das die anderen auch", betonte der Geschäftsführer des 1. FC Köln im Februar. Gemeint war Frederik Sörensen. Nun hat es auch Nationaltrainer Age Hareide gemerkt. Und deshalb steht der 25-Jährige heute erstmals im Kader der dänischen Fußball-Nationalmannschaft. Die Nominierung für das Testspiel gegen Deutschland ist für Sörensen die konsequente Fortsetzung seines steilen Aufstiegs.

Der sportliche Erfolg des "Effzeh" ist untrennbar mit den Leistungen Sörensens verknüpft. Nach einem erneut bärenstarken Auftritt gegen Wolfsburg im Februar sagte Trainer Peter Stöger: "Besser kann das nur Freddy selbst. Er spielt seit Wochen auf sehr hohem Niveau." Sörensen hielt das Niveau und feierte am Ende der Saison die Rückkehr der Kölner aufs europäische Parkett nach 25 Jahren Abstinenz. Kleiner Wermutstropfen für Sörensen: Er verpasste die Party im Stadion, weil er zum Dopingtest musste. "Ich habe über eine Stunde dort verbracht", sagte Sörensen. "Ich durfte alles nur am Fernseher verfolgen. Sehr schade." Mittlerweile dürfte er den Schmerz darüber verarbeitet haben.

2015 wechselte Sörensen von Juventus Turin, das ihn zuvor mehrmals verliehen hatte, nach Köln. In 57 Einsätzen brachte er seither seine Markenzeichen Zweikampf- und Kopfballstärke ein. Stöger setzt ihn meist als Innenverteidiger in einer Dreier- oder Viererkette ein. Was der Trainer am Dänen aber besonders schätzt: Sörensen gibt auch einen exzellenten rechten Verteidiger ab, der sich gerne ins Offensivspiel mit einschaltet. Schmadtke und Stöger zeigten sich im Januar höchsterfreut, als Sörensen sein Arbeitspapier bis 2022 verlängerte. "Mit seiner unaufgeregten Art passt er hervorragend in unser Team", sagte Stöger über den 1,94-Meter-Mann.

Sörensen kommt als Typ in Köln gut an. Keineswegs extrovertiert, aber auch nicht um einen lockeren Spruch verlegen, haben ihn die Fans ins Herz geschlossen. Auf die Frage, was ihm am "Effzeh" und der Stadt gefalle, antwortete Sörensen zuletzt: "Die Offenheit untereinander. Der Verein ist sehr familiär, die Stimmung in der Mannschaft ist gut. Wir sind alle ungefähr im gleichen Alter, das macht extrem Spaß. Ich vergleiche die Stadt gerne mit Kopenhagen. Ich fühle mich hier zu Hause."

In seiner Geburtsstadt Kopenhagen könnte es für ihn zum Kölner Duell kommen, sollte Jonas Hector links in einer DFB-Viererkette zum Einsatz kommen.

(erer)
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