Regensburg - 1860 1:1 Löwen zittern lange und dürfen weiter hoffen

Regensburg · Es war kein hochklassiges Spiel, aber ein bis zum Schlusspfiff spannendes. Mit dem 1:1 in Regensburg scheint 1860 München seinen Ruf als Überlebenskünstler in der Relegation erneut zu unterstreichen. Doch der Drittligist rechnet sich auch im Rückspiel etwas aus.

SSV Jahn Regensburg - TSV 1860 München: die Bilder
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Regensburg - 1860 München: die Bilder

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Foto: dpa, tim jai

Die Münchner Löwen dürfen dank einer starken Schlussphase weiter auf die Rettung in der 2. Fußball-Bundesliga hoffen. Joker Florian Neuhaus (78. Minute) mit seinem Ausgleich und Torhüter Stefan Ortega mit einem parierten Foulelfmeter (84.) bescherten dem TSV 1860 am Freitagabend im nervenaufreibenden Relegations-Hinspiel beim SSV Jahn Regensburg ein 1:1 (0:1). Dabei hatte das Alles-oder-Nichts-Spiel für das Drittliga-Team von Trainer Heiko Herrlich mit einem Traumstart durch das Tor von Marc Lais nach 107 Sekunden perfekt begonnen, doch am Ende verpasste Andreas Geipl beim Strafstoß den möglichen Sieg.

"Wir hätten den Sieg verdient gehabt, aber noch ist alles möglich", sagte Herrlich in der ARD und bescheinigte seiner Mannschaft eine "herausragende Leistung". Auch Torschütze Lais hofft noch auf das Rückspiel. "Wenn wir in München so auftreten wie heute, ist da auch noch etwas drin. Wir werden alles raushauen", sagte Lais.

Der Zweitligist aus München, der die Schlussphase nach Gelb-Rot für Marin Pongracic (80.) in Unterzahl bestreiten musste, ist auf dem Weg, die erste Drittliga-Saison seit 25 Jahren doch noch abzuwenden. Vor 15 224 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Regensburg wachte das Team von Trainer Vitor Pereira aber erst spät auf.

Beim Rückspiel am Dienstag (18.00 Uhr/Live-Ticker) in der 75 000 Zuschauer fassenden Münchner Arena haben die Regensburger weiter Chancen, die starke Bilanz der Drittligisten in der Relegation auszubauen. Nur 1860 im Jahr 2015 in der Nachspielzeit gegen Holstein Kiel und Dynamo Dresden (2013) konnten in acht Duellen als Zweitligist die Klasse halten. Sechsmal stieg der Drittliga-Dritte auf - wie auch Regensburg (2012) gegen den Karlsruher SC. Aber nach einem Spiel sei nur "Halbzeit", lautet Herrlichs Warnung.

Sein Team begann furios. Die Nebelschwaden durch einige vor Anpfiff gezündete Feuerwerkskörper und Bengalos aus dem 1860-Block hatten sich noch nicht gelegt, da zappelte der Ball schon im Netz des Münchner Tors. Nach einem Eckball von Erik Thommy war Lais mit dem Kopf zur Stelle.

Der Schock des frühen Rückstands verunsicherte die ohnehin angeschlagenen Münchner weiter. Zwar sprang schnell ein Kopfball von Sascha Mölders (11. Minute) als beste Chance heraus. Doch insgesamt kam zu wenig: Immer wieder liefen die Gäste gegen nach der Führung abwartende Regensburger ins Abseits, es gab reichlich Fehlpässe.

Das 24. Duell dieser beiden bayerischen Teams lebte mehr von Spannung und Zweikämpfen als von tollen Spielzügen und vielen Großchancen. Die Löwen agierten nach dem Seitenwechsel energischer und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch mit Regensburg. Mit einer packenden Schlussphase: Ausgleich, Platzverweis - und ein verschossener Elfmeter. Viel mehr Krimi geht kaum.

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