Dritter Abstieg in Serie Die traurige Serie des Moritz Stoppelkamp

Düsseldorf · Der Abstieg des Karlsruher SC in die 3. Liga ist seit dem Wochenende besiegelt. Für einen Spieler der Badener ist das besonders tragisch: Moritz Stoppelkamp stieg in den vergangenen beiden Jahren bereits mit dem SC Paderborn ab.

Rekord: SC Paderborns Moritz Stoppelkamp trifft aus 83 Metern
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Paderborns Stoppelkamp trifft aus 83 Metern

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20. September 2014, Sensations-Aufsteiger SC Paderborn empfängt in der Bundesliga Hannover 96. Hannovers Torhüter Ron-Robert Zieler agiert bei der letzten Standard-Situation der Gäste als Stürmer, um die drohende Niederlage in letzer Sekunde noch abzuwenden. Doch dann das: Paderborn fängt den Ball ab, das Spielgerät landet bei Stoppelkamp. Und der Mittelfeldspieler fackelt nicht lange, zieht aus 82,3 Metern ab und trifft ins verwaiste Tor. "Ich habe das leere Tor gesehen und gedacht, zieh einfach mal ab. Ich wollte schon aufs Tor schießen, dass es dann so kommt, hätte ich nicht gedacht", sagte Stoppelkamp damals zu seinem Treffer.

Auch dank dieses Tors übernimmt Paderborn vorübergehend die Tabellenführung, ganz Deutschland ist aus dem Häuschen. Am Ende des Jahres wird Stoppelkamps Treffer bei der Wahl zum Tor des Jahres auf Platz zwei gewählt — hinter Mario Götzes Tor in der Verlängerung des WM-Finals gegen Argentinien. In der Nähe des Paderborner Stadions ist sogar eine Straße nach dem Offensivspieler benannt. Die "Stoppelkamp-Allee" ist natürlich 82,3 Meter lang.

Doch für dieses Tor konnte sich Stoppelkamp am Ende der Saison nichts kaufen. Nach einer katastrophalen Rückrunde mit nur drei Siegen stieg Paderborn in die 2. Bundesliga ab. Stoppelkamp, in Duisburg geboren und in der Jugend bei Fortuna Düsseldorf unter Vertrag, blieb bei den Ostwestfalen, wollte mit Paderborn den direkten Wiederaufstieg schaffen. Doch erneut kam es ganz anders, Paderborn wurde nach einer weiteren Katastrophen-Saison durchgereicht und stieg zum zweiten Mal in Folge ab.

Stoppelkamp kehrte Paderborn den Rücken und heuerte beim Karlsruher SC an. "Ich will meinen Teil dazu beitragen, den künftigen Weg hier mitzugehen und freue mich auf den Start", sagte er bei seiner Vorstellung in Karlsruhe vor der laufenden Saison. Aus den Aufstiegsambitionen vor der Saison wurde nichts, im Gegenteil. Selbst der als Hoffnungsträger für den im Dezember entlassenen Trainer Tomas Oral verpflichtete Mirko Slomka konnte den KSC nicht retten, wurde nach nur vier Monaten im Amt wieder entlassen. Nach dem 1:3 beim 1. FC Kaiserslautern am vergangenen Samstag ist der Abstieg beschlossene Sache.

Zum traurigen Abstiegs-Rekord von Darlington Eglakhian Omodiagbe fehlt Stoppelkamp allerdings noch etwas. Omodiagbe brachte es fertig, gleich sechsmal mit seinen Klubs abzusteigen, davon fünf Jahre in Serie: Gütersloh (1999), Unterhaching (2007), Carl Zeiss Jena (2008), Osnabrück (2009), Rot-Weiß Ahlen (2010) und Wacker Burghausen (2011).

Ob Stoppelkamp auch in der kommenden Saison beim KSC spielt, steht noch nicht fest. Sein Vertrag läuft jedenfalls bis 2018.

(seeg)
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