Steuerprozess Staatsanwalt fordert Freispruch für Messi

Barcelona · Weltfußballer Lionel Messi darf sich im Steuerprozess gegen sich und seinen Vater Jorge Hoffnungen auf einen Freispruch machen. In ihrem Abschlussplädoyer forderte die Staatsanwaltschaft, den argentinischen Superstar vom spanischen Meister FC Barcelona von allen Vorwürfen freizusprechen und nur seinen Vater zu einer Haftstrafe von 1,5 Jahren zu verurteilen.

Lionel Messi sagt vor Gericht aus
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Messi sagt vor Gericht aus

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Der Anwalt des spanischen Finanzamts, der gemäß des spanischen Rechts als zweiter Ankläger neben der Staatsanwaltschaft agiert, sieht das anders. Er hat für beide eine Haftstrafe von je 22,5 Monaten gefordert, wobei eine Gefängnisstrafe unwahrscheinlich ist. Die Anwälte der Argentinier wollen derweil einen Freispruch für beide Mandanten erreichen.

"Es gibt keinen Beweis dafür, dass ihm irgendjemand irgendetwas erklärt hat", sagte Staatsanwältin Raquel Amado einen Tag nachdem sich Messi in seiner Aussage vor Gericht unwissend gegeben und seine Unschuld beteuert hatte. Anders sei das Ganze im Fall seines Vaters zu beurteilen: "Es ist passiert, weil Jorge Messi es zugelassen hat. Er kann seine Verantwortung nicht auf seine Berater abwälzen", sagte Amado.

Vater und Sohn sollen laut Anklage mittels Scheinfirmen in Belize und Uruguay zwischen 2007 und 2009 Steuern in Höhe von insgesamt 4,16 Millionen Euro hinterzogen haben. Messi weilt zurzeit mit der argentinischen Nationalmannschaft bei der Copa America in den USA. Ein Datum für die Urteilsverkündung wurde noch nicht festgelegt.

Im Dezember hatte die spanische Justiz Ermittlungen gegen den Torjäger wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten bei Wohltätigkeitsspielen in den Jahren 2012 und 2013 eingestellt. Ein Gericht befand, dass Messi den Steuerbehörden keine Einnahmen aus den betreffenden Spielen vorenthalten habe.

(sid)
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