FC Barcelona Chaotische Präsentation von Ousmane Dembélé

Barcelona · So kompliziert sich Ousmane Dembélés Wechsel von Dortmund nach Barcelona gestaltete, so holprig geriet auch seine Vorstellung bei seinem neuen Arbeitgeber. Am Ende eines langen "Dembélé-Days" musste sich der Techniker sogar im Netz veralbern lassen.

FC Barcelona präsentiert Ousmane Dembéle
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Foto: rtr, SP/MJB

Ousmane Dembélé ließ wieder auf sich warten. Nachdem sein Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Barcelona schon zur strapaziösen Hängepartie ausgeartet war, gestaltete sich seine Vorstellung bei den Katalanen ähnlich holprig. Aber der Reihe nach.

Ein Spieler, der "Barca" eine nicht dementierte Wechselgebühr in dreistelliger Millionen-Höhe gekostet hat, kommt natürlich nicht durch die Hintertür. Sein neuer Klub hatte den rot-blauen Teppich ausgerollt und das 20-jährige Supertalent im großen "Camp Nou" vorgestellt, den 28. August 2017 sogar zum "Dembélé-Day" erklärt. Immerhin rund 17.000 Fans hatte das in Barcas knapp 100.000 Zuschauer fassende Kultstätte gelockt.

Fans brauchten Geduld

Die, die gekommen waren, mussten aber Fall Sitzfleisch mitbringen. Kurz vor der Präsentation des Franzosen, die eigentlich für 13.45 Uhr angesetzt war, musste der FC Barcelona den Termin verschieben - kurzfristig sogar auf unbestimmte Zeit. Sein neuer Arbeitgeber verwies auf letzte bürokratische Hürden. Offenbar fehlten Unterlagen aus Dortmund, um den Vertrag endlich abschließen zu können.

Einige murrende Fans nahmen das als doch irgendwie willkommenen Anlass, um Stimmung gegen Klubpräsident Josep Bartomeu zu machen, den einige Anhänger ausgerechnet wegen seiner Transferpolitik schon länger auf dem Kieker haben. Eine Stunde später waren dann jedoch alle Hürden ausgeräumt: Dembélé betrat die große Bühne und ließ erkennen, dass Superstar eben auch ein Beruf ist, den der schlaksige Youngster noch lernen muss.

Eine digitale Auszeit wäre ratsam

Die üblichen Lobhudeleien gingen ihm zwar flüssig über die Lippen - seinem Wunsch, um jeden Preis zum katalanischen Weltverein wechseln zu wollen, hatte er in den letzten Wochen ja schließlich schon überdeutlich Ausdruck verliehen. Beim obligatorischen Ballhochhalten versprang dem Tempodribbler dann jedoch das Spielgerät bei einer vergleichsweise leichten Übung. Wer wollte, konnte da natürlich hineinspekulieren, dass die gigantische Ablöse, die ihn zum zweitteuersten Spieler der Geschichte macht, vielleicht doch eine Bürde ist.

Dem Social-Media-Team seines neuen Arbeitgebers gelang es, mit einem geschickt gewählten Bildausschnitt den Fauxpas auszublenden. Doch natürlich filmten auch die Smartphones Tausender Zuschauer mit. Dembélé ist also gut beraten, in den nächsten Tagen eine digitale Auszeit zu nehmen — das Netz nahm seinen Patzer nur zu gern auf.

Richtig glatt lief eben nichts bei diesem Wechsel, aber das sollten alle Seiten schnell vergessen lassen, sobald Dembélé das Versprechen einlöst, das er für den Weltfußball verkörpert.

(ak)
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