Tauziehen um Superstar Real-Präsident schließt Ronaldo-Transfer vehement aus

Madrid/Moskau · Manchester oder Madrid? Die Zukunft von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo sorgt am Rande des Confed Cups weiter für Zündstoff. Real will um den Verbleib 32-Jährigen kämpfen.

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Foto: dpa, gh

Für die Gunst des Königs der Königlichen ging sogar Florentino Perez förmlich auf die Knie. "Cristiano Ronaldo ist stärker und wichtiger als alle anderen hier", sagte der einflussreiche Präsident von Real Madrid spanischen Medien und schloss einen Abgang des Weltfußballers mit Nachdruck aus: "Ronaldo ist Spieler von Real und wird es auch weiterhin bleiben!"

Keine Offerte, kein Wechsel, keine Diskussion: Im Kampf um die Dienste des portugiesischen Superstars holte der erst am Montag in seine dritte Amtszeit gewählte Unternehmer zum Gegenangriff aus. "Niemand hat ein Angebot für Cristiano abgegeben", sagte Perez, der die teils wilden Transfer-Spekulationen mit weiteren Argumenten zu beenden versuchte.

Einen Wechselwunsch aus finanziellen Gründen ergebe für Ronaldo ohnehin keinen Sinn, auch werde er nach dem Confed Cup in Russland das persönliche Gespräch mit dem Ausnahmespieler suchen.

Ganz so einfach dürfte sich das Tauziehen um den 32-Jährigen, der noch bis 2021 vertraglich an Madrid gebunden ist, aber nicht darstellen. Eine Anklage in Spanien wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 14,7 Millionen Euro soll bei Ronaldo zu der Entscheidung geführt haben, die achtjährige Erfolgsgeschichte in Madrid vorzeitig zu beenden.

Nach Angaben der spanischen Sporttageszeitung Marca hat Ronaldo, der am 31. Juli vor der ersten Kammer seines Heimatorts Pozuela de Alarcon Stellung zu den Vorwürfen nehmen muss, seine Mitspieler bereits über seinen Abschied informiert: "Ich verlasse Real, meine Entscheidung ist gefallen. Es gibt kein zurück."

Als wahrscheinlichstes Ziel gilt weiterhin Ex-Klub Manchester United, der sowohl die kolportierte Ablösesumme von 200 Millionen Euro, als auch das fürstliche Salär des Torjägers stemmen könnte. Allerdings berichtete die vereinsnahe Marca am Dienstag, der ebenfalls wegen Steuerhinterziehung in Spanien angeklagte United-Teammanager José Mourinho habe kein Interesse an einer Verpflichtung. Einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister Bayern München hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Montag ins Reich der Fabeln verwiesen.

Ronaldo, der seinem Berater Jorge Mendes das Mandat für entsprechende Verhandlungen erteilt haben soll, findet derweil Ablenkung beim Confed Cup in Russland. Dabei steht der Europameister im zweiten Spiel am Mittwoch in Moskau gegen den Gastgeber (17.00 Uhr/ZDF) nach dem enttäuschenden Auftakt gegen Mexiko (2:2) unter Zugzwang.

Russland steht seinerseits nach dem sportlich erfolgreichen Beginn gegen Neuseeland (2:0) in doppelter Hinsicht vor einer Bewährungsprobe. Ein Jahr vor Beginn der Heim-WM ist das Duell mit Portugal für die Mannschaft von Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow die erste ernsthafte Standortbestimmung des Turniers.

Die Kiwis hatten sich am vergangenen Samstag noch als besserer Trainingsgegner erwiesen, gegen die Russen dennoch spielerische Schwächen offenbarten.

Ausbaufähig war aber nicht nur die sportliche Leistung der Gastgeber, auch die Atmosphäre in den Stadien ließ bislang zu wünschen übrig. Das Zuschauerinteresse ist mäßig - von WM-Vorfreude im Riesenreich wenig zu spüren. Sogar beim Eröffnungsspiel in St. Petersburg blieben die Russen auf fast 20.000 Karten sitzen.

(sid)
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