Großsponsoren machen Druck auf Fifa-Boss Blatter-Berater Stöhlker: Rücktrittsforderung "politisch"

Zürich · Joseph S. Blatters Kommunikationsberater Klaus J. Stöhlker hat die Bedeutung der Rücktrittsforderung von vier US-Großsponsoren gegen den Boss des Fußball-Weltverbandes Fifa heruntergespielt.

Britischer Komiker wirft Geldscheine auf Sepp Blatter
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Foto: afp, fc/ab

"Das es sich offensichtlich um eine 'politische' Forderung aus den USA handelt, hat Sepp Blatter sie zurückgewiesen", betonte der gebürtige Ludwigshafener in einem Interview mit Schweizer Kommunikationswirtschafts-Magazin "persönlich".

Stöhlker spielt auf die Einstufung der Fifa als eine vom organisierten Verbrechen beeinflusste Organisation durch die US-Justiz aufgrund des sogenannten Rico-Gesetz an. Mehrere Medien hatten nach den Demissionsforderungen der US-Konzerne gegen Blatter spekuliert, dass die Firmen durch ihre Distanzierung vom Fifa-Boss weitergehende Untersuchungen ihrer Verbindungen zur Fifa vermeiden wollen.

Seine Sicht sieht Stöhlker durch das Festhalten der US-Unternehmen Coca-Cola, McDonald's, Visa und Anheuser-Busch an den bestehenden Vereinbarungen mit dem Weltverband auch bestätigt: "Es gibt genügend Weltkonzerne, die einen Ausfall der US-Sponsoren sofort ausgleichen würden. Deswegen haben die US-Sponsoren auch darauf verzichtet, die geltenden Verträge mit der Fifa zu kündigen."

Grundsätzlich sieht Stöhlker in den Ermittlungen der Schweizer Justiz gegen Blatter wegen ungetreuer Geschäftsbesorgen und möglicherweise auch Veruntreuung nach derzeitigen Stand keinen Grund für einen Abgang seines Mandanten. "Aufgrund einer Vernehmung tritt man nicht zurück", sagte der "Spin-Doctor und beschrieb den 79 Jahre alten Schweizer aufgrund "laufenden Kontraktes" als unverändert tatkräftig: "Er hält dem Druck stand. Er weiß, dass das sein Ausfall die Funktionsweise der Fifa wirklich gefährden würde und sieht sich in der Pflicht." Blatter sei "immer in der Lage, handlungsfähig zu sein".

Die internationale Kritik an Blatter sieht sein Berater außerdem als falsch gewichtet an: "Die Angriffe gegen den Präsidenten kommen vor allem aus Europa und den USA, in anderen Weltregionen hat er weiterhin treue Verbündete."

(sid)
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