Politik in Brasilien Ronaldinho will für rechtsextreme Partei kandidieren

Rio de Janeiro · Er war Weltfußballer, jetzt will er in die Politik: Ronaldinho will sich im Oktober kommenden Jahres als Senator der brasilianischen Patriotischen Partei aufstellen lassen - die gilt allerdings als rechtsextrem.

 Ronaldinho Anfang Dezember bei der Auslosung der WM-Gruppen im Moskauer Kreml.

Ronaldinho Anfang Dezember bei der Auslosung der WM-Gruppen im Moskauer Kreml.

Foto: ap, TH

Der frühere brasilianische Fußballstar Ronaldinho Gaucho (37) will offenbar in die Politik wechseln. Der Weltmeister von 2002 und Weltfußballer von 2004 und 2005 soll Ende 2018 für die Partei des rechtsextremen Populisten Jair Messias Bolsonaro antreten, berichtet die Zeitung "O Globo". Ronaldinho soll für den Teilstaat Minas Gerais als Senator kandidieren. Voraussetzung für eine Kandidatur von Ronaldinho ist allerdings die Wahl Bolsonaros im März zum Vorsitzenden der Patriotischen Partei.

Zuletzt war der Dribbelkünstler eher für seinen extrovertierten Lebensstil und Skandale außerhalb des Platzes aufgefallen; politische Kommentare hatte man von ihm noch nicht gehört. Zuletzt hieß es dann, ihm nahestehende Unternehmer sondierten seinen Wechsel in die Politik.

Bolsonaro selbst will 2018 für das Präsidentenamt kandidieren. In Umfragen liegt er derzeit auf dem zweiten Platz, hinter Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva. Der frühere Fallschirmspringer des Heeres steht für eine Bewaffnung der Bürger zur Bekämpfung der alltäglichen Gewalt in Brasilien. Für seine öffentlichen Beschimpfungen von Frauen und Dunkelhäutigen wurde er zu Geldstrafen verurteilt.

Ronaldinho wäre allerdings nicht der einzige Ex-Fußballstar, der in die Politik geht. In Liberia will sich der frühere Weltfußballer George Weah (ehemals AC Mailand, Paris St. Germain und Manchester City) zum Präsidenten seines Heimatlandes wählen lassen.

In Brasilien schlug Romario, Weltmeister von 1994, ebenfalls eine politische Laufbahn ein. Allerdings zog er im Sommer die Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters in seiner Heimatstadt Rio de Janeiro zurück. Er hatte sich zuvor als Abgeordneter in den Kongress wählen lassen.

(kna/sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort