Geschenke an Schiris? Razzia im Benfica-Stadion

Lissabon · Die Polizei hat im Stadion des portugiesischen Rekordmeisters Benfica Lissabon Büroräume durchsucht. Die Aktion stehe im Zusammenhang mit einer bekannten Bestechungsaffäre, berichteten Medien am Dienstag unter Berufung auf die Behörden.

Das Stadion von Benfica wurde durchsucht.

Das Stadion von Benfica wurde durchsucht.

Foto: AP

Mehrere Dokumente seien als Beweismaterial sichergestellt worden. Der Boss von Sporting, Bruno de Carvalho, hatte dem Stadtrivalen vorgeworfen, Schiedsrichtern unerlaubte Geschenke gemacht zu haben.

Im Lissabonner Estádio da Luz habe am 11. Oktober tatsächlich eine Polizei-Durchsuchung stattgefunden, bestätigte unterdessen Benfica. Diese sei aber auf Betreiben des Clubs durchgeführt worden, da man eine schnelle Klärung des Falles anstrebe, hieß es. Jemand habe "hinterhältig den Namen und das Image Benficas in Verruf" bringen wollen und müsse zur Verantwortung gezogen werden.

De Carvalho hatte schon im Oktober 2015 im Fernsehen ein Paket geöffnet, das Benfica bis dahin vorgeblich allen Schieds- und Linienrichtern sowie auch den Verbandsbeobachtern überreicht hatte. Es beinhaltete Trikots, Eintrittskarten für Museen und Vouchers für mehrere Abendessen mit Sekt in teuren Restaurants. "Das macht allein für Restaurants 140 000 Euro im Jahr", sagte der Clubboss.

Das Paket sei ihm anonym zugeschickt worden, so de Carvalho. Der Nationalverband FPF teilte damals mit, bei der Staatsanwaltschaft sei die Einleitung von Ermittlungen beantragt worden. Seitdem war in der sogenannten "Voucher-Affäre" nichts mehr bekannt geworden.

(dpa)
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