Untersuchung Niederländer finden krebserregende Stoffe in Kunstrasen

Amsterdam · 58 von 60 untersuchten Kunstrasen-Plätze in den Niederlanden enthalten nach einem Bericht des TV-Senders NOS krebserregende Stoffe. Abgesehen von zwei Plätzen wurde auf allen anderen mindestens ein Stoff in einer zu hohen Konzentration als zugelassen gefunden.

 In 58 von 60 untersuchten Kunstrasen-Plätzen in den Niederlanden wurden krebserregende Stoffe gefunden.

In 58 von 60 untersuchten Kunstrasen-Plätzen in den Niederlanden wurden krebserregende Stoffe gefunden.

Foto: Dieter Wiechmann

Das ergab eine Untersuchung, die die Branchenvereinigung für Altgummi-Verwertung VACO nach einem Beitrag über Gesundheitsgefahren in der TV-Sendung "Zembla" vor einigen Wochen in Auftrag gegeben hatte.

"Zembla" hatte berichtet, dass die aus zerschredderten alten Autoreifen hergestellten Gummikörner einen zu hohen Anteil von krebserregenden PAKs enthalten würden. Daraufhin hatten unabhängig voneinander die niederländische Regierung und die Branchenorganisation VACO beschlossen, Untersuchungen durchführen zu lassen. Seitdem trainieren viele Fußballklubs aus Vorsorge nicht mehr auf Kunstrasen.

Analysiert wurden acht polyzyklische Kohlenwasserstoffe (PAK), die im Gummigranulat enthalten und krebserregend sind. Laboruntersuchungen ergaben besonders hohe Konzentrationen von schädlichen Benzoantracen, neunmal höher als die EU-Norm für Konsumentenprodukte, und Chryseen, achtmal höher.

Bisher gibt es noch keine Erkenntnisse darüber, ob das Fußballspielen auf den belasteten Plätzen gesundheitliche Schäden verursacht. Es wurden noch keine aussagekräftigen wissenschaftliche Untersuchungen durchgeführt, Langzeitstudien fehlen ganz.

(sid)
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