Rührende Aktion in Rotterdam Fans singen am Todestag des Sohns für ihren Torwart

Rotterdam · Vor sechs Jahren starb Brad Jones' Sohn an Leukämie. Am Todestag seines Sohns intonierten Feyenoord-Anhänger nun den Klassiker "You'll never walk alone", erleuchteten das Stadion - und sorgten für die vielleicht emotionalsten Szenen dieser Saison.

 Brad Jones erlebte in Rotterdam emotionale Szenen.

Brad Jones erlebte in Rotterdam emotionale Szenen.

Foto: afp

Der 12. Spieltag der niederländischen Eredivisie dürfte für Brad Jones zu einem der schwierigsten seiner Karriere gehört haben. Mit sportlichen Gründen hatte das allerdings wenig zu tun: Beim Heimspiel seines Vereins Feyenoord Rotterdam stand er am Samstag gegen VVV Venlo zwischen den Pfosten - genau sechs Jahre, nachdem sein Sohn Luca gestorben war.

Am 18. November 2011 war der damals Fünfjährige einem Leukämie-Leiden erlegen. Sein Vater, der für die australische Nationalmannschaft spielt, lief damals noch für den englischen Zweitligisten Derby County auf. Seit 2016 steht Jones in Rotterdam unter Vertrag - und wurde nun von den Feyenoord-Anhängern mit besonderer Anteilnahme bedacht.

In der zwölften Minute des Ligaspiels gegen VVV Venlos stimmten die Fans den emotionalen Klassiker "You'll never walk alone" an. Zur selben Zeit erleuchteten Tausende Anhänger das De-Kuip-Stadion mit ihren Handys - selbst die Gästefans machten mit. Mit der Aktion drückten sie ihre Nähe zu ihrem Schlussmann aus, der es in dieser Situation schwer gehabt haben dürfte, sich auf das eigentliche Geschehen zu konzentrieren. Den Zeitpunkt der zwölften Minute hatten die Fans gewählt, weil Luca heute zwölf Jahre alt wäre.

Es war allerdings nicht das erste Mal, dass holländische Fans für Gänsehaut-Atmosphäre im Stadion sorgten. Anhänger der Go Ahead Eagles aus Deventer bekundeten 2016 bei einem Heimspiel ihr Beileid für Gäste-Torwart Jelle ten Rouwelaar von NAC Breda. Dessen Mutter war zuvor im Alter von 61 Jahren verstorben - und so erhoben sich die Fans in der 61. Minute des Spiels und bekundeten ihre Anteilnahme am Schicksal des Torhüters mit minutenlangem Applaus.

Torhüter ten Rouwelaar hatte es sichtlich schwer, seine Tränen zurück zu halten - bei dieser Atmosphäre mehr als verständlich.

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