Ehemaliger Präsident der Uefa Johansson: Platini verschwieg Zahlung von Blatter

Nyon · Die Europäische Fußball-Union hatte nach Angaben des früheren Uefa-Präsidenten Lennart Johansson keine Kenntnis über die Millionen-Zahlung an seinen Nachfolger Michel Platini durch Fifa-Chef Joseph Blatter.

Fifa: Die möglichen Nachfolger von Sepp Blatter
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Blatters mögliche Nachfolger

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"Platini hätte es der Exekutive berichten sollen", sagte Johansson der Internetseite "Insideworldfootball.com" am Dienstag. "Ich war bei allen Uefa-Sitzungen. Ich habe nie von einer Zahlung von Blatter an Platini gehört."

Platini war zuletzt als Präsident der Europäischen Fußball-Union von der Fifa-Ethikkommission für 90 Tage gesperrt worden. Der Franzose hatte für Dienste zwischen Januar 1999 und Juni 2002 erst knapp neun Jahre später von Blatter zwei Millionen Schweizer Franken erhalten.
2011 unterstützten die Uefa-Verbände unter der Führung von Platini den Schweizer im Wahlkampf gegen den Katarer Mohamed bin Hammam, der Franzose trat selbst nicht an.

Auf die Frage, ob die erhaltenen zwei Millionen Schweizer Franken somit als Schmiergeld zu werten seien, antwortete Johansson laut dem Portal: "Es muss so gewesen sein. Darauf deutet es hin. Warum sollte er zu diesem Zeitpunkt im Jahr Geld bekommen haben und es dann nicht dem Uefa-Exekutivkomitee berichten? Er ist der Uefa-Präsident."

Der 85 Jahre alte Johansson selbst war 1998 Blatter bei der Wahl zum Fifa-Chef unterlegen, 2007 wurde er in einer Kampfabstimmung von Platini als mächtigster Mann im europäischen Fußball abgelöst. Über die Vereinbarung einer Zahlung an Platini habe auch Blatter 1999 nie der Fifa-Exekutive berichtet, sagte Johansson. "Das ist eine Menge Geld, kein kleiner Betrag."

(dpa)
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