Europas Fußballer des Jahres Es kann (eigentlich) nur einen geben

Am Donnerstag wird Europas Fußballer des Jahres gekürt. Die Finalisten sind die alten Bekannten - die deutschen Weltmeister spielen keine Rolle. Nur bei den Frauen könnte (schon) wieder eine Deutsche gewinnen.

Lionel Messi – Wunderkind, Weltfußballer, Rekordjäger
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Das ist Lionel Messi

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Foto: AP/Manu Fernandez

Lionel Messi muss aufräumen. Der prall gefüllte Trophäenschrank des kleinen Argentiniers platzt ohnehin schon aus allen Nähten - doch am Donnerstagabend kommt in Monaco aller Voraussicht nach die nächste glitzernde Auszeichnung hinzu. Gegen Titelverteidiger Cristiano Ronaldo (Real Madrid) und Teamkollege Luis Suarez geht der Superstar vom FC Barcelona als großer Favorit in die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres (ab 17.45 Uhr/im Liveblog). Das mag langsam langweilig sein, ist aber verdient.

Nach dem verlorenen WM-Finale gegen Deutschland im vergangenen Jahr baute der 28-Jährige seinen Frust im Trikot der Katalanen ab. An den vier Titeln, darunter der Champions-League-Triumph von Berlin, und 58 Treffen in allen Wettbewerben kommt wohl auch Top-Torjäger Ronaldo (61 Tore) nicht vorbei. Der Weltfußballer gewann mit den Königlichen in der Saison 2014/15 "nur" das eher unbedeutende Duell um den europäischen Supercup und das Endspiel der Fifa-Klub-WM.

Suarez holte zwar zusammen mit Messi auch alle wichtigen Titel - er spielte im Vergleich zum "Floh" aber nur die Nebenrolle im Starensemble Barcelonas, das sich im Übrigen immer noch nicht ausreichend gewürdigt fühlt. "Wer hat entschieden, dass Neymar nicht unter den drei Kandidaten zu Europas Fußballer des Jahres ist? Es müssten Neymar, Luis Suarez und Messi sein. Ohne jeden Zweifel", grantelte Barca-Trainer Luis Enrique, der gerne das zweite "Triple" eingefahren und gleichzeitig Real-Star Ronaldo eins ausgewischt hätte.

Lionel Messi mit Kopfnuss und Würgegriff gegen Mapou Yanga-Mbiwa
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Messi würgt Gegenspieler Yanga-Mbiwa

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Foto: afp, tg/qg/tg

Was sollen da die deutschen Weltmeister sagen? Schon auf der zehn Weltstars umfassenden "Shortlist" der Journalistenwahl der Europäischen Fußball-Union (Uefa) stand kein Nationalspieler von Bundestrainer Joachim Löw - Thomas Müller, Toni Kroos oder Manuel Neuer tauchten nicht auf. Vorjahresfinalist Neuer (Bayern München) landete auf Platz zwölf, bester Bundesligaprofi der Saison 2014/15 war Neuers Teamkollege Arjen Robben (Platz elf), der bei der Wahl im vergangenen Jahr hinter Ronaldo und Neuer Platz drei belegt hatte.

In einem Jahr ohne großes Turnier sind ähnliche Ergebnisse auch bei der umfangreicheren Weltfußballer-Wahl des Weltverbands im Januar zu erwarten. Die goldenen Bälle teilten sich Messi (4) und Ronaldo (3) in den vergangen sieben Ausgaben fair untereinander auf. Am nächsten dran war bei der zurückliegenden Abstimmung Neuer als Dritter. Bei den individuellen Auszeichnungen müssen die deutschen Fußballer weiterhin neidisch auf die Frauen blicken.

Im Grimaldi Forum des Fürstentums winkt Celia Sasic, die ihre Karriere nach der WM in Kanada im Sommer beendet hatte, und Dzsenifer Marozsan vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt die Auszeichnung zur besten Fußballerin des Kontinents, die seit 2013 vergeben wird - und seitdem immer nach Deutschland gegangen war. 2013 gewann Nadine Angerer, 2014 Nadine Keßler, die beide anschließend auch zur Weltfußballerin gewählt wurden. Konkurrentin ist die Französin Amandine Henry (Olympique Lyon).

Gewählt wird die besten Fußballerin von 18 ausgewählten Journalisten, bei den Männern stimmen Medienvertreter aus allen 54 Uefa-Mitgliedsverbänden ab.

(sid)
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