Serie A Abschied von "Kaiser Miro": Lazio ruft den "Klose Day" aus

Nach fünf Jahren kehrt Miroslav Klose Lazio Rom den Rücken. Der Verein will dem Weltmeister einen würdigen Abschied bereiten.

 Miroslav Klose hat sich in Rom viele Freunde gemacht.

Miroslav Klose hat sich in Rom viele Freunde gemacht.

Foto: dpa

Es hat alles nicht geholfen. Zahlreiche Fans von Lazio Rom haben in den vergangenen Wochen versucht, Miroslav Klose zum Bleiben zu überreden. Doch selbst eine Online-Petition mit dem Titel "Bleib bei uns, weil wir dich so sehr lieben und schätzen" konnte den Weltmeister nicht davon abhalten, nach fünf Jahren der italienischen Hauptstadt den Rücken zu kehren. Der 38-Jährige wird am Sonntag zum letzten Mal das Trikot mit dem Adler auf der Brust tragen.

Welche Wertschätzung Klose beim italienischen Traditionsverein erfährt, unterstreicht der große Bahnhof, den ihm die Laziali zum Abschied bereiten wollen. "#KloseDay — Wir sehen uns am Sonntag im Olympiastadion, um Miro zu verabschieden", hieß es in einem Tweet des Serie-A-Klubs. Damit möglichst viele Fans zum letzten Spiel von "Kaiser Miro", wie ihn die "Gazzetta dello Sport" taufte, kommen, haben die Römer die Eintrittspreise für das sportlich unbedeutende Spiel gegen den AC Florenz gesenkt. Und mehr noch: Seine Teamkollegen werden bei der Partie mit einem zu Ehren Kloses bedruckten Trikot auflaufen. "Grazie Miro!", soll auf dem Spezialtrikot stehen, wie die "Corriere dello Sport" berichtet.

Lazio plant schon seit Tagen ein großes Klose-Fest. Vor dem Duell mit der Fiorentina sollen auf den Bildschirmen des Stadio Olimpico Kloses schönste Tore gezeigt werden. Am Ende der Partie soll der WM-Rekord-Torschütze eine Ehrenrunde laufen und sich den Tifosi nochmals präsentieren.

Mit 53 Toren ist er der treffsicherste Ausländer in der Klub-Historie. In der Serie A haben es von allen deutschen Italien-Legionären nur Oliver Bierhoff (102 Tore) und Helmut Haller (69) auf mehr Tore gebracht.

Nun sucht der Stürmer eine neue Herausforderung. Ihm werden Kontakte zu den New York Red Bulls aus der amerikanischen Major League Soccer nachgesagt. Auch mehrere Bundesligisten sollen Interesse an einer Verpflichtung Kloses haben. Immer wieder fällt der Name 1. FC Kaiserslautern. Eine Rückkehr zum finanziell angeschlagenen Zweitligisten erscheint aber unrealistisch. In Kaiserslautern begann Kloses steile Karriere im Jahr 2000, nachdem er mit 19 Jahren noch in der 7. Liga beim rheinland-pfälzischen SG Blaubach-Diedelkopf gespielt hatte. Über Werder Bremen und Bayern München führte ihn sein Weg dann nach Rom, wo er schnell die Herzen der Fans gewann.

"Miroslav Klose ist ein Beispiel an Professionalität, Zuverlässigkeit, Bescheidenheit und Ehrlichkeit, das im heutigen Fußball unter dem Schutz eines Unesco-Fußball-Erbes stehen sollte", heißt es in der Petition.

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