ManUnited spielt nur remis in Newcastle Van Gaal geht auf seine "Deppen" los

Newcastle · Als Louis van Gaal nach einem weiteren Rückschlag für Manchester United auf seine "Deppen" los ging, dürfte Bastian Schweinsteiger gar nicht mehr so traurig über seine Knieverletzung gewesen sein. Der DFB-Kapitän hatte das Auswärtsspiel des englischen Fußball-Rekordmeisters am Dienstagabend bei Newcastle United verpasst – und gehörte so nicht zu den Profis, die der strenge General nach dem enttäuschenden 3:3 (2:1) beim Abstiegskandidaten in den Senkel stellte.

Manchester United und Newcastle United trennen sich 3:3
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Manchester und Newcastle trennen sich 3:3

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Foto: afp, JR

Als Louis van Gaal nach einem weiteren Rückschlag für Manchester United auf seine "Deppen" los ging, dürfte Bastian Schweinsteiger gar nicht mehr so traurig über seine Knieverletzung gewesen sein. Der DFB-Kapitän hatte das Auswärtsspiel des englischen Fußball-Rekordmeisters am Dienstagabend bei Newcastle United verpasst — und gehörte so nicht zu den Profis, die der strenge General nach dem enttäuschenden 3:3 (2:1) beim Abstiegskandidaten in den Senkel stellte.

"Das fühlt sich wie eine Niederlage an", sagte Teammanager van Gaal mit versteinerter Miene angesichts des Last-Minute-Ausgleichs von Newcastles Paul Dummett (90.), "wir sind sehr enttäuscht, wir haben zwei sehr kostbare Punkte verloren." Verantwortlich dafür seien die Spieler, betonte der Niederländer. Neben Doppel-Torschütze Wayne Rooney (9./Foulelfmeter, 79.) stellte er dessen ebenfalls erfolgreichen Sturmkollegen Jesse Lingard (38.) sowie Marouane Fellaini an den Pranger. Das Trio habe Chancenwucher betrieben, schimpfte er.

"Traurig" und "frustrierend"

"Wir hätten sechs Tore schießen können", meinte van Gaal, dessen Mannschaft in der Premier League von Platz fünf auf sechs abrutschte: "Jeder weiß, dass es unsere eigene Schuld ist — nicht die des Schiedsrichters oder Gegners. Das habe ich auch meinen Spielern gesagt." Es folgten Worte wie "traurig" oder "frustrierend". Seine eigene Position, das wusste van Gaal, wurde vom Auftritt seiner "Dummies" ("Deppen"/Daily Star) gegen die zuvor vier Mal unterlegenen "Elstern" nicht gerade gestärkt.

Kapitän Rooney wollte van Gaals Schelte nicht auf sich sitzen lassen - und attackierte die Abwehr. Es sei "enttäuschend", dass United einen 2:0- und 3:2-Vorsprung verspielt habe, sagte er im Vereins-TV, und maulte über "dumme, vermeidbare Gegentore". So, betonte Rooney, könne es nicht weitergehen. "Du kannst so viele Tore erzielen, wie du willst, aber wenn du immer welche reinbekommst, hast du ein Problem!"

Van Gaal aber verteidigte seine "fantastische" Abwehr. Immerhin sah er die jüngste Kritik von United-Legende Paul Scholes, wonach sein Spielstil inzwischen sogar seine eigenen Spieler langweile, widerlegt. Selbst Scholes sah United "deutlich verbessert". Newcastles Coach Steve McClaren meinte nach dem aufregenden Duell mit diversen "Herzattacken für uns Trainer", Manchester habe alles andere als "langweilig" gespielt.

Die kritische Presse konnte van Gaal nicht besänftigen. Der Guardian sah United zwar "fast wie in Zeiten der glorreichen taktischen Anarchie in den Anfangsjahren von Sir Alex Ferguson", darin aber "einen Schritt nach vorne - und zwei zurück". Die Times ätzte unter der Überschrift "Wetten, dass du dir wünschtest, es wäre langweilig gewesen, Louis", dass die "Verwesung" unter dem ehemaligen Bayern-Trainer andauere.

Nächster Halt bei van Gaals Fäulnis-Tour: Liverpool am Sonntag mit Trainer Jürgen Klopp. Schweinsteiger soll dann wieder dabei sein.

(seeg/sid)
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