Liverpool-Trainer Klopp boykottiert Boulevardblatt "The Sun"

London · Jürgen Klopp will nicht mehr mit der einflussreichen englischen Tageszeitung "The Sun" sprechen. Das erklärte der Trainer des FC Liverpool bei einer Pressekonferenz nach dem 4:0-Testspielsieg gegen den FC Barcelona im Wembleystadion.

Jürgen Klopp kehrt mit dem FC Liverpool nach Mainz zurück
8 Bilder

Klopp kehrt mit Liverpool nach Mainz zurück

8 Bilder

Auf die Frage eines "Sun"-Reporters sagte Klopp: "Ich spreche nicht mehr mit The Sun. Sie können zuhören." In Liverpool genießt das Boulevardblatt keinen guten Ruf. Vor allem wegen der umstrittenen Berichterstattung zur Hillsborough-Katastrophe aus dem Jahr 1989 und angeblicher Vergehen der Anhänger des FC Liverpool wurde die Zeitung in der Stadt jahrelang boykottiert. Das Blatt hatte berichtet, dass einzelne Liverpool-Fans im Stadion in Sheffield auf Polizisten uriniert und Opfer ausgeraubt hätten. Dass es einen Zusammenhang zwischen der Hillsborough-Katastrophe und dem Interview-Boykott gibt, gilt aber als unwahrscheinlich. Denn bisher hatte Klopp regelmäßig "The Sun" Interviews gegeben. "Es hat nichts damit zu tun, dass ich für Liverpool arbeite", sagte der ehemalige Dortmund-Trainer und fügte an: "Es geht um Dinge, die in den nächsten Tagen oder Wochen passieren werden. Ich weiß es nicht genau."

Ungewöhnlich: Noch in der Nacht zu Sonntag veröffentlichte "The Sun" einen Artikel über das Privatleben und mögliche Eheprobleme bei Liverpool-Profi Dejan Lovren mit einem fragwürdigen Klopp-Zitat. Womöglich wusste Klopp davon. Dem Reporter in der Pressekonferenz gab Klopp noch mit auf den Weg: "Es ist nichts Persönliches, aber Sie arbeiten doch noch für die Sun, oder? Dann können Sie zuhören und schreiben, was Sie wollen."

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort