Nach 0:4-Pleite in Mainz Liverpool-Trainer Klopp läuft Ehrenrunde mit seinem Team

Mainz · Jürgen Klopp musste zwar in Mainz ein 0:4 hinnehmen, wirkte aber dennoch entspannt. Am Sonntag steht das erste Saisonspiel des FC Liverpool beim FC Arsenal auf dem Programm.

Jürgen Klopp kehrt mit dem FC Liverpool nach Mainz zurück
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Klopp kehrt mit Liverpool nach Mainz zurück

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Nach der Ehrenrunde mit der ganzen Mannschaft im Schlepptau gab Jürgen Klopp seinen Profis erstmal einen mit. "Nett von meinen Jungs - wenn sie schon nicht gut kicken konnten", sagte der Teammanager des FC Liverpool mit einem Augenzwinkern: "Es wäre mir unangenehm gewesen, die Runde alleine zu laufen."

Etwas unangenehm für Klopp waren auch die 90 Minuten zuvor bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte. Nur ein paar Stunden nach dem 4:0 vor knapp 90.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion gegen den spanischen Titelträger FC Barcelona wurde der frühere englische Rekordmeister mit dem gleichen Ergebnis vom Bundesligisten FSV Mainz 05 abgefertigt.

Liverpool setzt Nachwuchsspieler ein

Die Leistung der Reds kurz vor dem Saisonstart in die Premier League am Sonntag beim FC Arsenal war ernüchternd - auch wenn neben dem deutschen Nationalspieler Emre Can und dem früheren Schalker Innenverteidiger Joel Matip vor allem Profis aus der zweiten Reihe sowie Nachwuchskräfte in der Startelf standen.

"Das war jetzt nicht so gut", äußerte Klopp nach der Klatsche vor knapp 32.000 Zuschauern beim deutschen Europa-League-Teilnehmer: "Ich hätte mir aber auch kaum vorstellen können, wie wir dieses Fußballspiel nach der Partie vom Samstag hätten gewinnen können. Dennoch war das meilenweit entfernt von dem, was wir wollen und können."

Klopp will "The Sun" boykottieren

Doch schon kurz nach dem Schlusspfiff hatte Klopp seine gute Laune wiedergefunden. Der gefeierte Coach scherzte mit alten Weggefährten und umarmte fast alle, die ihm in den Weg kamen.

Nur bei einem Thema blieb Klopp ernst: Seinen angekündigten Boykott des englischen Massenblatts "The Sun" möchte der 49-Jährige durchziehen. Dass die Boulevardzeitung einen Artikel über das Privatleben seines kroatischen Abwehrspielers Dejan Lovren veröffentlichte, will Klopp nicht einfach so hinnehmen.

"Ich finde, dass es im Leben - egal, wie öffentlich mal als Person ist - Dinge gibt, die privat bleiben sollten", sagte Klopp: "Manchmal müssen Dinge Konsequenzen haben. Da habe ich mir gedacht: Es gibt acht Millionen Zeitungen, wenn ich da jetzt mit zweien nicht rede..."

"Ich bin vom Glück gesegnet"

In Mainz redete Klopp dagegen gern und viel. Bei seinem Ex-Klub, den er als Trainer in die Bundesliga geführt hatte, schwelgte der Coach in Erinnerungen. "Es ist schön, in die Gesichter der Leute zu sehen. Wir sind alle noch jung genug, um uns daran zu erinnern, was vor ein paar Jahren passiert ist", sagte Klopp: "Es war etwas Besonderes. Und ich bin vom Glück gesegnet, weil ich dabei sein durfte."

Dabei war Klopp auch vor exakt zehn Jahren, als er an der Mainzer Seitenlinie ein 5:0 seiner damaligen Mannschaft in einem Test gegen Liverpool sah. Am Ende der Saison stiegen die Mainzer allerdings ab und verpassten in der folgenden Spielzeit auch den Wiederaufstieg.

Beste Wünsche an den FSV

Danach war es für Klopp an der Zeit, den FSV in Richtung Borussia Dortmund zu verlassen. Und genau deshalb gab er beim Abschied am Sonntag seinem alten Verein noch einen Wunsch mit auf den Weg: "Ich hoffe, dass sich die Geschichte nicht wiederholt!"

(sb/sid)
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