Debüt für Manchester United Schweinsteiger wie ein Rockstar gefeiert

Manchester · Bastian Schweinsteiger genießt bei seinem emotionalen sowie geschichtsträchtigen Debüt für Manchester United eine "nette Geste" und seinen Kurzeinsatz. Für mehr fehlt dem DFB-Kapitän noch die Fitness.

Bastian Schweinsteiger debütiert für Manchester United bei 1:0-Sieg
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Schweinsteigers Debüt bei ManUnited-Sieg nach Einwechslung

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Als Bastian Schweinsteiger knapp zwei Stunden nach seinem historischen Pflichtspieldebüt für Manchester United im eleganten Klubanzug das "Theater der Träume" verließ, wurde er von den kreischenden Fans wie ein Rockstar verabschiedet. "Swainstaigär!" und "Bästian!" schrien die Anhänger, und sorgten beim 31-jährigen DFB-Kapitän abermals für Gänsehautmomente.

So wie um 14.02 Uhr Ortszeit, als Schweinsteiger als erster deutscher Profi im United-Trikot den Rasen im berühmten Old Trafford betrat und ihm 75.261 Zuschauer stehende Ovationen darboten. "Das war sehr emotional, ein gutes Gefühl und eine sehr nette Geste", schwärmte Schweinsteiger über seine Einwechslung beim 1:0 (1:0) zum Start der Premier League gegen Tottenham Hotspur. "So etwas", sagte Teammanager Louis van Gaal über den berauschenden Empfang, "hat auch Bastian noch nicht erlebt."

Schweinsteiger hatte "sehr viel Spaß"

Dass auf dem Platz für Schweinsteiger und United am Samstag nicht alles rund lief, konnte der langjährige Münchner leicht verschmerzen. "Das Wichtigste war ganz klar, dass wir das erste Spiel gewonnen haben", sagte er über den schmeichelhaften Erfolg, den ein Eigentor von Spurs-Verteidiger Kyle Walker (22.) sicherstellte. Schweinsteiger hatte trotzdem "sehr viel Spaß", wie er berichtete; überhaupt fühle er sich schon sehr wohl in Manchester. "Es herrscht ein super Teamspirit, wir haben eine sehr, sehr gute Kabine."

Diese verließ Schweinsteiger zunächst als Ersatzspieler. Van Gaal setzte im Mittelfeld auf das Duo Michael Carrick und Morgan Schneiderlin, erst in der 60. Minute durfte Schweinsteiger für Carrick ran. Seine Bilanz: 20 seiner 23 Pässe kamen an, er gewann einen von fünf Zweikämpfen — und holte sich nach nur acht Minuten eine Gelbe Karte ab. Für ein "plumpes Foul", wie der Sunday Express spöttelte — der Deutsche habe im Sommer wohl "zu viel Sauerkraut gegessen".

Schweinsteiger räumte ein, dass ihm nach einer Wadenverletzung "noch ein bisschen der Rhythmus" fehle. "Aber ich genieße es, hier Fußball zu spielen", betonte er mit einem breiten Lächeln. Dass er dies als erster Deutscher für United darf, erfülle ihn mit Stolz — obwohl er weiterhin "immer mit einem Auge nach München" zu "seinem" FC Bayern schiele.

Van Gaal feiert Geburtstag

Von zu Hause waren Berater Robert Schneider und eine Handvoll weiterer Freunde zur Unterstützung angereist, die Schweinsteiger in den Abend begleiteten. Da stand die Feier zu van Gaals 64. Geburtstag beim In-Chinesen Wing's an, die dieser selbst mit dem Beatlesklassiker "When I'm 64" auf der Pressekonferenz einläutete.

Die Fans in den Pubs feierten derweil ihre neue Ikone Schweinsteiger, wenngleich sich der "Sunday Telegraph" über dessen Fußballerhosen wunderte. Diese "könnten als Großsegel von Ben Ainslies Yacht beim America's Cup herhalten", hieß es da. Am Old Trafford waren ohnehin Schweinsteigers Trikot mit der 31 und Schals mit seinem Porträt der Renner; am Haupteingang grüßte er als "Roter Teufel" mit Dreizack und grimmigem Blick von einem überlebensgroßen Werbeplakat.

"Break expectations", heißt die Kampagne des deutschen United-Ausstatters, "übertreffe die Erwartungen". Das dürfte angesichts der fast liebesähnlichen Zuneigung der Fans selbst für Schweinsteiger schwierig werden.

(sid)
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