Transfer offiziell bestätigt Schweinsteiger wechselt in die USA zu Chicago

Chicago · Bastian Schweinsteiger verlässt Manchester United und wechselt in die USA. Der Weltmeister schließt sich Chicago Fire aus der Major League Soccer an, wie Schweinsteiger und sein bisheriger Klub Manchester United nun offiziell bestätigten.

Bastian Schweinsteiger – Leader und Weltmeister
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Vorbehaltlich des Medizinchecks sei der Transfer perfekt, ließ der englische Rekordmeister wissen. "Ich bin traurig, meine vielen Freunde bei Manchester United zu verlassen", wird Schweinsteiger auf der United-Website zitiert. "Aber ich bin dem Klub dankbar, dass er mir die Chance gibt, die Herausforderung bei Chicago Fire anzunehmen."

In einer Videobotschaft, die er über die sozialen Medien verbreitete, verabschiedete sich Schweinsteiger von den Fans in Manchester. "Ich hätte mir gewünscht, mehr für euch zu tun, aber es war Zeit für eine Veränderung", sagte Schweinsteiger auf Englisch. "Danke für eure Unterstützung, das werde ich nie vergessen."

Zuvor hatte der "Chicago Tribune" über den Wechsel berichtet. Schweinsteiger unterschreibt demnach für ein Jahr bei dem MLS-Klub und soll dort 4,5 Millionen US-Dollar verdienen. Vereinsboss Nelson Rodriguez freut sich über die Verstärkung. "Wir bekommen jemanden, der alles gewonnen hat, auch auf dem allerhöchsten Niveau. Und das in einer Art und Weise, die zu unseren Werten passt", sagte Rodriguez. Und auch Trainer Veljko Paunovic gerät ins Schwärmen: "Er kann Aktionen kreieren wie wenige auf der Welt. Er sieht Dinge, die kein anderer sieht."

Schweinsteiger könnte schon in der kommenden Woche zum Team stoßen, wenn er den Medizincheck besteht und rechtzeitig seine Arbeitserlaubnis bekommt. Schweinsteiger hatte sich bereits im November mit Paunovic getroffen. Offenbar konnte der Coach den früheren DFB-Kapitän von seinen Plänen mit Chicago überzeugen.

"In meiner Karriere habe ich immer nach Möglichkeiten gesucht, einen positiven Einfluss nehmen zu können und dabei zu helfen, etwas Großes aufzubauen. Mein Wechsel nach Chicago bildet da keine Ausnahme", sagte Schweinsteiger laut "Chicago Tribune" in einer Mitteilung des Vereins. "Ich bin überzeugt von der Vision dieses Klubs und will bei diesem Projekt helfen."

Der frühere Bayern-Profi hatte bei Manchester unter Teammanager José Mourinho keine Chance auf einen Stammplatz. In nur 35 Einsätzen für die Red Devils seit 2015 erzielte Schweinsteiger zwei Tore und bereitete weitere drei vor. Lediglich zehnmal stand Schweinsteiger dabei in der Startelf.

Mourinhos Umgang mit dem Deutschen, der Schweinsteiger zwischenzeitlich in die zweite Mannschaft abgeschoben hatte, war auch in England immer wieder kritisiert worden. Der frühere ManUnited-Profi Paul Scholes nannte Mourinhos Verhalten im Interview mit dem "kicker" "seltsam. Aber ich fand es bemerkenswert, wie hochprofessionell Bastian reagiert hat, indem er einfach weiterarbeitete, ohne zu jammern. Leider wissen wir alle nicht, woran es genau lag."

Uli Hoeneß, Präsident von Schweinsteigers Ex-Klub Bayern München, hatte in der "Abendzeitung" gesagt: "Unglaublich, was da mit ihm passiert ist. Einen Mann wie Bastian Schweinsteiger nicht mit der Mannschaft trainieren und aufs Mannschaftsfoto zu lassen, ihn wie einen Aussätzigen zu behandeln und auf die Seite zu schieben, das spricht nicht für diesen Verein, sondern Bände für die Situation in diesem Klub." Zuletzt war Schweinsteiger wieder Teil des Kaders, ohne allerdings viele Spielanteile zu bekommen.

Bei Chicago Fire wird Schweinsteiger dagegen der große Star im Team sein. Chicago dürfte wohl die letzte Station in Schweinsteigers Profi-Karriere sein, die der 32-Jährige in den USA ausklingen lassen wird. Schweinsteigers Laufbahn war geprägt von großen Erfolgen, aber auch von vielen Verletzungen. Seine Frau Ana Ivanovic hatte Anfang des Jahres ihr Karriereende als Tennis-Profi verkündet.

Chicago Fire ist durchwachsen in die neue Saison gestartet. Einem Sieg stehen ein Unentschieden und zuletzt eine 0:4-Niederlage gegen Atlanta United gegenüber.

(areh)
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