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Copa America Brasiliens "1:7-Generation" ist Geschichte

Pasadena/Köln · Nach sechs kurzfristigen Kaderänderungen geht Rekordweltmeister Brasilien gegen Ecuador beim Jahrhundertturnier in den USA verletzungsgeplagt, aber mit neuer Kontur ins Topspiel des Wochenendes.

 Gegen Ecuador steht beim Anpfiff erstmals seit jenem fatalen 8. Juli 2014 kein Akteur aus der Anfangself vom legendären WM-Halbfinaldebakel gegen Deutschland auf dem Platz.

Gegen Ecuador steht beim Anpfiff erstmals seit jenem fatalen 8. Juli 2014 kein Akteur aus der Anfangself vom legendären WM-Halbfinaldebakel gegen Deutschland auf dem Platz.

Foto: afp, RC

Halb gewollt, halb gezwungen legen Brasiliens Fußballer bei der Jahrhundertauflage der Copa America in den USA ohne Reminiszenz an die makelbehaftete "1:7-Generation" los. Beim Auftaktspiel am Samstag (Sonntag, 4.00 Uhr MESZ) gegen Ecuador steht beim Anpfiff erstmals seit jenem fatalen 8. Juli 2014 kein Akteur aus der Anfangself vom legendären WM-Halbfinaldebakel gegen Deutschland auf dem Platz.

Zäsur beim Rekordweltmeister

Die Planungen für die durchaus auch symbolhafte Zäsur beim Rekordweltmeister stehen jedoch unter dem Vorbehalt, dass die Selecao nun erst einmal vom zuletzt großen Verletzungspech verschont. Immerhin schon sechs Spieler musste Nationaltrainer Dunga nämlich nach der Kaderbenennung bereits ersetzen - fünf verletzungsbedingt, darunter den Münchner Douglas Costa mit Muskelbeschwerden im linken Oberschenkel. Als vorerst Letzter verließ Bundesliga-Profi Luiz Gustavo vom VfL Wolfsburg am Donnerstag das Camp des Rekordweltmeisters - wegen eines familiären Problems.

Der Totalumbruch dauerte ganze 23 Spiele, in denen WM-Größen wie David Luiz, Thiago Silva, Fernandinho, Marcelo oder Maicon durch taktische Fehler oder Disziplinmangel in anderen Bereichen Dungas Vertrauen erst einmal verspielten. Superstar Neymar fehlt dagegen, weil der FC Barcelona seinen Stürmer vor die Wahl gestellt hat und der Torjäger lieber im August die erste olympische Goldmedaille für Brasilien - und das noch in Rio de Janeiro - anvisiert.

Dunga geht den gleichen Weg wie in seiner ersten Amtszeit, als er vor der WM 2010 ein starkes Teamgefüge bildete, in das sich die vermeintlichen Stars einfügen mussten, um dabei zu bleiben. Neue Namen wie der von Innenverteidiger Marquinhos (Paris St. Germain), von Torjäger Gabriel, nächstes Juwel von Neymars Stammverein FC Santos, oder vom "Sechser" Casemiro, Champions-League-Sieger mit Real Madrid, spielen sich auch schon in den Vordergrund.

Doch selbst wenn die Blutauffrischung Priorität hat, darf der Erfolg nicht fehlen. Doch genau dies ist Dungas Problem in der laufenden WM-Qualifikation: Brasilien belegt in der Südamerika-Ausscheidung bach sechs von 18 Spieltagen nur den sechsten Platz und wäre damit momentan nicht für die Endrunde 2018 in Russland qualifiziert.

Bei der Copa America im vergangenen Jahr in Chile war für den achtmaligen Südamerikameister gar schon im Viertelfinale Schluss. Wie bereits vier Jahre zuvor in Argentinien. Ihren bislang letzten Copa-Triumph feierten die Ballzauberer vom Zuckerhut vor neun Jahren.

Das Auftaktduell des diesjährigen Turniers in Pasadena gegen Ecuador, das als Zweiter der Eliminatorias und nach den Siegen beim WM-Zweiten Argentinien (2:0) und gegen Uruguay (2:1) ernst genommen gehört, ist für Dunga auch eine Reise in die Vergangenheit: In der Rose Bowl vor den Toren von Los Angeles stemmte der heute 52-Jährige als Kapitän bei der Endrunde 1994 im Finale gegen Italien den WM-Pokal in die Höhe.

(sid)
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