Copa America Die "Berliner Mauer" soll Messi stoppen

Lionel Messi will bei der Copa America endlich seinen ersten großen Titel im Nationaltrikot. Im Halbfinale steht der Berliner Abwehrspieler John Brooks mit Gastgeber USA im Weg.

 John Brooks im Viertelfinale gegen Ecuador.

John Brooks im Viertelfinale gegen Ecuador.

Foto: afp

Die neue "Berliner Mauer" misst 1,93 Meter, steht als Bollwerk in der Abwehr der US-Nationalmannschaft und ist das vorletzte Hindernis für Fußball-Genius Lionel Messi zu seinem ersten großen Turniertitel. Die Gastgeber der Copa America bauen im Halbfinale gegen Titelfavorit Argentinien in der Nacht auf Mittwoch in Houston auf Innenverteidiger John Brooks von Bundesligist Hertha BSC.

"Es macht Spaß zu sehen, wie ein junger Spieler wie er den Durchbruch schafft", lobte Coach Jürgen Klinsmann seinen Abwehrchef. Vor allem beim 1:0 im Gruppenfinale gegen Paraguay, aber auch beim 2:1 im Viertelfinale gegen Ecuador zementierte der 23-Jährige seinen Spitznamen in den US-Medien als "Wall of Brooks", die Brooks-Mauer.

"Wegen so einer Leistung schaut ganz Europa auf ihn", äußerte Klinsmann, denn der gebürtige Berliner Brooks mit amerikanischem Pass ist trotz der Vertragsverlängerung bis 2019 längst Spekulationsobjekt in der Bundesliga-Sommerpause.

Kinsmann jetzt "noch hungriger"

Für Berufsoptimist Klinsmann ist nach dem Erreichen des Minimalziels jetzt sogar mehr drin. "Wir sind unglaublich stolz. Das Halbfinale war das große Ziel. Und jetzt sind wir noch hungriger", betonte Klinsmann.

Der Vize-Weltmeister sei zwar "ein dicker Brocken. Aber wir haben keine Angst. Die kochen auch nur mit Wasser. Und bei der Copa wird im Halbfinale keine Verlängerung gespielt. Also gewinnen wir halt im Elfmeterschießen". Dass die US-Kicker vor allem den argentinischen Superstar Messi in den Griff bekommen müssen, weiß der US-Coach.

USA als erstes Team im Halbfinale
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Der Weltfußballer hatte beim 4:1 im Viertelfinale gegen Venezuela dank seines 54. Länderspieltores in Argentiniens ewiger Torschützenliste mit Spitzenreiter Gabriel Batistuta gleichgezogen. Nach den verlorenen Finals bei der WM 2014 und der Copa America im Vorjahr will Messi endlich seinen Job erfolgreich zu Ende bringen. Das Barca-Ass will den zweimaligen Weltmeister im 16. Anlauf zu einem großen Titel nach dem letzten Gewinn der Südamerika-Meisterschaft 1993 führen.

Doch Klinsmann gab sich kämpferisch: "Wir sind bereit zu beißen, zu kämpfen, sie zu jagen". Und versprach für das Duell im überdachten und klimatisierten NRG Stadium der texanischen Metropole Houston: "Wenn wir unsere Leistung wiederholen und noch ein Prozent drauflegen, kann es lustig werden."

Aber die US-Boys, die in zehn Vergleichen mit den Gauchos erst zweimal als Sieger vom Platz gingen, dabei zuletzt 1999, mussten ihren Halbfinaleinzug teuer bezahlen. Der Ex-Schalker Jermaine Jones (Gelb-Rote Karte) sowie der Neu-Hamburger Bobby Wood und Alejandro Bedoya (beide gelbgesperrt) fehlen. Und während Klinsmann neben Brooks einmal mehr dem Mönchengladbacher Fabian Johnson vertraut, muss Dortmunds Talent Christian Pulisic wohl erneut auf der Bank Platz nehmen.

Für alle hat Klinsmann dennoch eine eindeutige Botschaft parat: "Dies ist eine Chance, die man im Leben nur einmal bekommt." Die Argentinier haben diesen Satz in der jüngsten Vergangenheit schon zur Genüge zu hören bekommen.

(sid)
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