Sexismus-Aufreger in Tschechien Profis sollen nach Macho-Sprüchen mit Frauen trainieren

Prag · Wegen frauenfeindlicher Sprüche gegen eine Schiedsrichterin sind zwei tschechische Profis von ihrem Verein mit einer originellen Strafe belegt worden. Der Fall erinnert an den Ex-Fortunen Kerem Demirbay.

 Tomas Koubek hat sich mittlerweile entschuldigt.

Tomas Koubek hat sich mittlerweile entschuldigt.

Foto: Facebook/ TomasKoubekofficial

Weil sie die Unparteiische Lucie Ratajova "an den Herd" gewünscht hatten, sollen Lukas Vacha und Tomas Koubek von Sparta Prag einige Zeit mit der Frauenmannschaft trainieren. "Um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, dass Frauen nicht nur am Herd geschickt sein können", sagte der Generaldirektor des Erstligisten, Adam Kotalik, der Zeitung "Lidove noviny" (Dienstag).

Konkret hatte Torhüter Koubek gesagt: "Meiner Meinung nach sollten Frauen am Herd bleiben und nicht beim Männer-Fußball entscheiden." Vacha hatte ein Foto der Schiedsrichterin mit den Worten "Der Herd..." getwittert.

Verbandschef Miroslav Pelta verurteilte die Macho-Sprüche nach dem 3:3-Spiel gegen Zbrojovka Brünn umgehend als "völlig inakzeptabel". Die Disziplinarkommission des Verbands will sich noch in dieser Woche mit dem Vorfall befassen.

Demirbay, mittlerweile bei 1899 Hoffenheim unter Vertrag, soll in der vergangenen Zweitliga-Saison auf dem Platz zu Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus gesagt haben: "Frauen haben im Fußball nichts verloren." Demirbay hatte sich umgehend entschuldigt, war vom DFB aber dennoch gesperrt worden. Er hatte nach dem Vorfall das Spiel zweier Mädchenmannschaften gepfiffen, um seinen guten Willen zu zeigen.

Koubek postete inzwischen ein Foto seiner Frau und Tochter bei Facebook und bat um Entschuldigung "bei allen Frauen": "Ich liebe meine Mädels und möchte, dass sie im Leben etwas erreichen, worauf wir stolz sein werden."

(dpa)
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