Brutale Erniedrigungsrituale Ex-HSV-Profi spricht über Misshandlungen im österreichischen Fußball

Wien · Der österreichische Fußball wird durch Enthüllungen über schwere Missbrauchsfälle erschüttert. Der ehemalige HSV-Profi und Ex-Nationalspieler Paul Scharner berichtete in der Zeitung "Der Standard" von brutalen Erniedrigungsritualen, denen Jungprofis in seiner aktiven Zeit unterzogen worden seien.

 Paul Scharner im HSV-Trikot.

Paul Scharner im HSV-Trikot.

Foto: dpa, Angelika Warmuth

So sei Scharner selbst im Jahr 2001 von Teamkollegen bei Austria Wien mit schwarzer Schuhcreme eingeschmiert und mit Badeschlappen auf den entblößten Hintern geschlagen worden. Dazu seien ihm die Haare abrasiert worden. "Bei mir ist der Vorfall insofern glimpflich ausgegangen, weil ich keine Tube anal eingeführt bekommen habe", sagte der 37-Jährige. "Es hat mich brutal geprägt. Menschliche Beziehungen konnte ich im Fußballumfeld nur mehr schwer aufbauen."

Der frühere österreichische Junioren-Nationalspieler und heutige TV-Experte des ORF, Peter Hackmair, berichtete im Nachrichtenmagazin Profil von ähnlich widerwärtigen Praktiken: "Ein junger Spieler, der gerade einen Profi-Vertrag unterschrieben hatte, wurde geschnappt, auf der Massagebank festgebunden und mit Badeschlappen oder Ähnlichem geschlagen - oft, bis er geblutet hat. Dann wurde der Anus mit einer scharfen Traumasalbe eingerieben."

(ems)
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