Neymar überzeugt bei Debüt für Paris Draxler muss plötzlich um seinen Platz bangen

Weltrekord-Transfer Neymar hat ein Traumdebüt für Paris St. Germain gefeiert, Weltmeister Julian Draxler spielt beim sechsmaligen französischen Meister offenbar keine Rolle mehr.

Julian Draxler – Jung-Star, Weltmeister, Millionen-Transfer
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Das ist Julian Draxler

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Traumeinstand für Olympiasieger Neymar, Albtraum für Weltmeister Julian Draxler: Der brasilianische Weltrekord-Transfer legte bei Paris St. Germain einen Bilderbuchstart hin und setzte beim 3:0 bei EA Guingamp mit einem Tor (82.) und einem Assist auf Edinson Cavani (62.) erste Glanzpunkte - hingegen stand Confed-Cup-Sieger Draxler beim zweiten Ligaspiel dieser Saison nicht mal im Kader von Unai Emery.

Der spanische Trainer verlor nach dem zweiten Dreier seines Teams in der Ligue 1 kein Wort über den deutschen Mittelfeldspieler, er stimmte vielmehr Lobeshymnen auf Matchwinner Neymar an: "Er hat direkt seine außergewöhnliche Klasse unter Beweis gestellt und gezeigt, warum wir ihn unbedingt haben wollten."

Und Neymar, nach einem wochenlangen Schmierentheater für unfassbare 222 Millionen Euro an die Seine gewechselt, strahlte nach seinem märchenhaften Debüt über das ganze Gesicht. "Die Leute denken, dass man tot ist, wenn man den großen FC Barcelona verlässt. Aber das Gegenteil ist der Fall: Ich bin so lebendig wie noch nie", sagte der 25-Jährige mit stolzgeschwellter Brust. Auch Guingamp-Coach Antoine Kombouare war mächtig beeindruckt: "Es ist schon lange her, dass ich ein solches Phänomen gesehen habe."

"Neymar hat den Gegner gefoltert wie ein undurchschaubarer Dämon"

Überschwänglich wurde der mit Spannung erwartete erste Auftritt von Neymar in den französischen Medien gefeiert. "Neymar hat nicht nur Samba getanzt, er hat den Gegner gefoltert wie ein undurchschaubarer Dämon. Er war hungrig nach Leder", schrieb Le Figaro in blumigen Worten, Le Parisien titelte treffend: "Neymar macht den Unterschied."

Der Mann des Abends, dessen Frankreich-Premiere in 183 Länder übertragen wurde, gab recht bescheiden das Lob weiter: "Ich bin sehr glücklich. Aber es ist auch leicht mit solch tollen Mitspielern." Emery hatte den Brasilianer, der erst am Freitag seine Spielberechtigung vom französischen Verband FFF erhalten hatte, in der bretonischen Provinz von Beginn an in den Dreier-Sturm neben Cavani und Angel di Maria beordert. Während Neymar allen Grund zur Freude hatte, wächst bei Draxler der Frust.

In Paris halten sich hartnäckig Gerüchte, dass PSG den 23-Jährigen, der erst im vergangenen Winter vom VfL Wolfsburg in die französischen Hauptstadt gewechselt war, schon wieder loswerden will. Denn auch Alexis Sanchez vom FC Arsenal und Kylian Mbappé vom AS Monaco stehen offenbar noch auf der Wunschliste der Pariser.

An Draxler sollen unterdessen Neymars Ex-Klub Barcelona und Inter Mailand Interesse zeigen. Roger Wittmann, Berater des deutschen Offensiv-Stars, versichert allerdings im Gespräch mit der Sport Bild, dass Draxler kein Streichkandidat sei. Im Gegenteil: Der Spieler sei unumstritten, der Klub setze, wie Wittmann betonte, weiter auf die Dienste des ehemaligen Schalkers.

(seeg)
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