Gellendes Pfeifkonzert Podolskis verpatztes Heimdebüt: "Hätten leicht gewinnen können"

Die Erwartungen an Lukas Podolski in Istanbul sind riesig. Der deutsche Nationalspieler soll Galatasaray zum Titel schießen. Bisher hat der Trainer für ihn aber keinen festen Platz im Team gefunden.

Lukas Podolski holt mit Galatasaray Istanbul ersten Titel
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Podolski holt mit Galatasaray ersten Titel

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Foto: afp, ADM/RA

Nach der verpatzten Heimpremiere von Galatasaray stand einzig Lukas Podolski in den Katakomben der Türk Telekom Arena Rede und Antwort. Was ein umjubelter Auftakt im eigenen Stadion werden sollte, war für die Gelb-Roten beim 1:2 gegen Osmanlispor mit einem gellenden Pfeifkonzert der Fans geendet.

"Wir hatten so viele Möglichkeiten, wir hätten leicht gewinnen können", bemängelte Podolski und haderte auch mit sich selbst, nachdem er am Montagabend in der zweiten Halbzeit mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß hatte. "Zwei davon hätten ins Netz fallen müssen."

Durch grobe Abwehrschnitzer unterlag der Titelverteidiger aus Istanbul dem Aufsteiger völlig überraschend und steht nach zwei Spieltagen der Süper Lig ohne Sieg da. Noch vor einer Woche hatte Podolski seinem Team mit einem Treffer kurz vor Schluss ein 2:2 bei Sivasspor gerettet. Diesmal konnte die neue Nummer 11 an der Seite des Niederländers Wesley Sneijder lange keine Akzente setzen. Vor allem in der ersten Halbzeit wurde Podolski von seinen Mitspielern selten gefunden. Wie unzufrieden er zeitweise war, zeigte sich mehrfach durch seine Unmutsgesten mit Händen und Armen.

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Dabei sind die Erwartungen an den Deutschen riesig. Der Weltmeister soll den Traditionsklub zum 21. Titel schießen. In der Champions League will Gala diesmal die Vorrunde überstehen. Podolski wiederum will sich nach mageren Zeiten beim FC Arsenal und Inter Mailand bei den Löwen über regelmäßige Einsätze für die Nationalelf empfehlen. In den ersten beiden Ligapartien spielte er zumindest 90 Minuten durch.

Einen festen Platz im Team scheint der türkische Trainer Hamza Hamzaoglu für ihn bisher dennoch nicht gefunden zu haben. Gegen Sivasspor trat Podolski als Mittelstürmer an. Gegen Osmanlispor kam der Linksfuß erst über rechts und wechselte nach der Pause auf die andere Seite. Für ihn sei das Wechselspiel kein Problem, beteuerte er: "Ich bin variabel und war auf allen Positionen gefährlich."

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Foto: ap

Und auch ansonsten ist Podolski bereits am zweiten Spieltag von der Realität des türkischen Fußballs eingeholt worden. Was Technik und Taktik angeht, ist die Süper Lig allenfalls europäisches Mittelmaß.

Das Tempo kann ebenfalls nicht mit Europas Top-Ligen mithalten. Zudem leidet die Liga unter einem Zuschauerschwund, nachdem ein neues Ticketsystem eingeführt worden ist. Auch am Montagabend war die 52 000 Zuschauer fassende Gala-Arena höchstens halbvoll.

Podolski aber fühlt sich in der türkischen Metropole angekommen. "Jede Liga ist anders, ich komme damit zurecht", sagte er. "Ich bin hier gut aufgenommen worden und spiele in den nächsten Jahren bei einem Top-Klub." Sein Vertrag läuft immerhin bis 2018.

(dpa)
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