Wechsel zu Galatasaray Istanbul Podolski hört auf "Bauch und Herz"

Istanbul · Es ist perfekt: Lukas Podolski verlässt den FC Arsenal zum zweiten Mal – diesmal ganz. Nach seiner unglücklichen Ausleihe zu Inter Mailand heißt der künftige Verein Galatasaray Istanbul. Am Bosporus soll die Formkurve des Weltmeisters wieder nach oben gehen.

Lukas Podolski unterschreibt Vertrag in Istanbul bei türkischem Tee
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Podolski unterschreibt Vertrag bei türkischem Tee

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Foto: afp, OZN/MM

Es ist perfekt: Lukas Podolski verlässt den FC Arsenal zum zweiten Mal — diesmal ganz. Nach seiner unglücklichen Ausleihe zu Inter Mailand heißt der künftige Verein Galatasaray Istanbul. Am Bosporus soll die Formkurve des Weltmeisters wieder nach oben gehen.

Der Wechsel von Lukas Podolski zu Galatasaray Istanbul ist perfekt. Der Weltmeister kehrt dem FC Arsenal endgültig den Rücken und versucht sein Glück nun am Bosporus. "Es war eine Bauch- und Herzensentscheidung. Es hat alles gepasst für mich. Galatasaray hat schon Großes geleistet, und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass es nächstes Jahr nochmal besser wird", sagte der 30-Jährige am Samstag bei seiner von riesigem Fan- und Medieninteresse begleiteten Vorstellung.

Erst Unterschrift, dann Tee

"Ich lebe meinen Traum — und den werde ich noch weiter leben", betonte der deutsche Fan-Liebling, ehe er die Unterschrift unter seinen Drei-Jahres-Vertrag mit der Option auf ein weiteres Jahr setzte. Anschließend gab es eine Tasse türkischen Tees. Über die Ablösesumme für den früheren Kölner wurde nichts bekannt. Sie soll angeblich bei vier Millionen Euro liegen.

Mit Galatasaray in der Champions League angreifen und regelmäßige Einsätze, um die eigenen Chancen auf eine EM-Teilnahme 2016 zu verbessern: Das treibt den Offensivspieler an. Arsenal-Coach Arsene Wenger hatte Podolski nach Angaben seines Beraters Nassim Touihri keine Stammplatz-Garantie mehr gegeben.

Der Abschied aus London fiel Podolski nach eigenen Angaben dennoch schwer, aber etliche türkische Fans am Flughafen in Istanbul bereiteten dem langjährigen Nationalspieler einen umjubelten Empfang. Für den Linksfuß war eigens ein Privat-Jet zur Anreise gemietet worden. Frisch frisiert, mit Rucksack und Sonnenbrille wurde Podolski nach seiner Ankunft sogleich von Anhängern umlagert. Nach wenigen Sekunden baumelte ein gelb-roter Fan-Schal um seinen Hals.

"Die Atmosphäre kenne ich ja vom Fernsehen. Und es leben ja auch viele Türken in Köln, wo ich herkomme. Ich freu mich schon, wenn ich mein erstes Spiel hier vor vollem Stadion mache", sagte Podolski. Galatasaray habe sich "schon über Jahre bemüht". Am Ende habe das Paket gepasst. "Ich habe mich wohl gefühlt und mit meiner Freundin und meiner Familie drüber gesprochen", berichtete er.

"Der Podolski-Wahnsinn" titelte die Sportzeitung "Fanatik". "Auch seine Ohrfeigen sind berühmt-berüchtigt", schrieb "Hürriyet", "Fotomac" bezeichnete den Stürmer als "Tor-Maschine". Podolski soll bereits an diesem Sonntag mit ins zwölftägige Trainingscamp nach Österreich aufbrechen, wo auch zwei Testspiele anstehen.

Schon in den vergangenen Tagen hatte der frühere Bayern-Profi mit Facebook-Mitteilungen auf Türkisch kein großes Geheimnis mehr aus dem erwarteten Schritt gemacht. Offenbar hatte er bis zuletzt noch den Familien-Urlaub in der neuen Heimat verbracht.

Der Wechsel zu Galatasaray bedeutet zwar auch den Gang heraus aus einer der europäischen Topligen; an der Seite des ehemaligen Bayern-Profis Hamit Altintop und des niederländischen Nationalspielers Wesley Sneijder dürfte er aber zumindest wieder öfter spielen als zuletzt. Im Winter war Podolski von Arsenal an Inter Mailand ausgeliehen worden, konnte dort die Erwartungen jedoch nicht erfüllen.

(dpa)
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