Neuer Trainer für 1860 Jetzt soll Bierofka die Löwen retten

München · 1860 München hat auf den Absturz reagiert und Trainer Benno Möhlmann entlassen. Nun soll es der unerfahrene Daniel Bierofka richten.

Daniel Bierofka, hier auf einem Bild von 2012, übernimmt bei 1860.

Daniel Bierofka, hier auf einem Bild von 2012, übernimmt bei 1860.

Foto: dpa, kne shp nic

Nach der Entlassung von Trainer-Dino Benno Möhlmann soll der unerfahrene Daniel Bierofka den krisengeplagten Zweitligisten 1860 München vor dem Absturz retten. Der 37-Jährige, der keine gültige Trainerlizenz besitzt, übernimmt zusammen mit dem bisherigen Assistenten Kurt Kowarz (58) im Saisonendspurt die Verantwortung beim Tabellenvorletzten und soll im Heimspiel am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig die Wende einleiten.

"Letztendlich fehlte uns der Glaube"

Dem 61 Jahre alten Möhlmann war die Rettung der finanziell gebeutelten Münchner, die zuletzt 1993 drittklassig gewesen waren, nicht mehr zugetraut worden. "Der Negativtrend der letzten Wochen hat uns zu diesem Entschluss gebracht. Letztendlich fehlte uns der Glaube daran, den Klassenerhalt in dieser Konstellation zu schaffen", sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer, nachdem die Sechziger zuletzt aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt hatten und auf einen Abstiegsplatz abgestürzt waren: "Bierofka bringt alles mit und kann die Mannschaft erreichen."

Der dreimalige Nationalspieler ("Ich habe keine Sekunde überlegt, als Oliver auf mich zugekommen ist"), der nur mit einer Sondergenehmigung der Deutschen Fußball Liga (DFL) arbeiten darf, soll es nun richten. "Daniel wird sich mit aller Kraft, seinem unbedingten Willen und seinem Löwenherz dafür einsetzen, unser Ziel zu erreichen", sagte Kreuzer zur Entscheidung für den Novizen. Dieser will mit seinen Spielern in den nächsten Tagen malochen: "Wir trainieren bis Sonntag hart und werden ein gutes Spiel machen."

Bierofka absolvierte 219 Profi-Spiele für 1860 und trainiert seit Februar 2015 die U23 der Sechziger in der Regionalliga Bayern. Kowarz (58) arbeitete bislang als Torwarttrainer der Profis und ist in Besitz der nötigen Lizenz. "Wir sind überzeugt, dass so die notwendige Wende gelingt", betonte Kreuzer.

Von Möhlmann war er das nicht mehr. Der Routinier hatte erst Anfang Oktober von Torsten Fröhling übernommen, allerdings bis auf ein Zwischenhoch Ende Februar, Anfang März keinen Erfolg. Unter Möhlmann gelangen in 20 Spielen nur fünf Siege bei elf Niederlagen und vier Remis.

Schon wieder drei Trainer in einer Saison

Die Löwen beschäftigen damit im dritten Jahr in Folge drei Trainer. 2013/14 waren es Alexander Schmidt, Friedhelm Funkel und Markus von Ahlen gewesen. In der vergangenen Spielzeit hatten sich Ricardo Moniz, erneut von Ahlen und Fröhling an einer Konsolidierung der Münchner versuchen dürfen.

Möhlmann hatte nach dem jüngsten 1:2 in Duisburg bereits erklärt, dass er die Löwen bei einem Abstieg verlassen würde. Dies hatte wohl auch zu seiner Demission beigetragen.

Nach dem Braunschweig-Spiel steht für die Münchner die Partie bei St. Pauli an. Zum Abschluss der Saison kommt es zu den Duellen gegen die direkten Konkurrenten Paderborn und FSV Frankfurt.

(spol/sid)
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