Keine neuen Schulden, Labbadia soll bleiben HSV werkelt an besserer Zukunft

Hamburg · Nach dem Fast-Abstieg werkelt der Hamburger SV an einer erfolgreichen Zukunft. Der Vertrag mit Trainer Bruno Labbadia soll verlängert werden.

Bruno Labbadia: Torjäger, Trainer und "Hochsterilisierer"
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Das ist Bruno Labbadia

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Foto: dpa, exa

Raus aus den Schulden, rauf in der Tabelle: Der Hamburger SV hat die vergangenen beiden Seuchenjahre endgültig abgehakt und plant mit großen Hoffnungen die Zukunft. Der nächste Schritt auf dem Weg zurück zum Erfolg soll die Vertragsverlängerung mit Retter Bruno Labbadia werden.

"Es muss immer Menschen geben, die den anderen den Weg zeigen und auf den richtigen Weg führen", sagte Klub-Chef Dietmar Beiersdorfer zuletzt über seinen Trainer, der am Mittwoch mit seinem Team ins Trainingslager nach Belek aufbrach: "Das hat Bruno natürlich in einer einzigartigen Weise in einer unglaublich schweren Situation getan."

Noch im Januar dürfte Labbadia seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag setzen und weiter für Aufbruchstimmung sorgen. Mit großer Leidenschaft, harter Arbeit und feinem Gespür für seine Spieler hat der 49-Jährige den HSV aus einem fast sicheren Absteiger in einen konkurrenzfähigen Bundesliga-Klub verwandelt - und damit die Möglichkeit für einen Neuanfang auf allen Ebenen geschaffen.

Dass der Weg zu altem Glanz äußerst steinig wird, bleibt allerdings unbestritten. Das Rekordminus von 16,7 Millionen Euro im vergangenen Geschäftsjahr sorgt für einen Sparzwang am Volkspark. "Ab der Saison 2016/17 sollten wir wieder ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren können", sagte Beiersdorfer der Sport Bild: "Unser Ziel ist es, das Verhältnis von Gehältern zu Erfolgen in Einklang zu bringen. In dieser Saison haben wir da einen großen Schritt gemacht."

Und auch sportlich setzt der frühere Nationalspieler auf eine Weiterentwicklung des Teams von Labbadia, das auf Platz zehn der Bundesliga-Tabelle überwintert. "Spielerisch, körperlich und athletisch haben wir zum Rest der Liga wieder aufgeschlossen und uns stabilisiert. Das wollen wir fortsetzen", meinte Beiersdorfer, der im Jahr 2016 vor allem auf eine bessere Heimbilanz hofft: "Wir wollen zu Hause erfolgreicher sein und unseren Ballbesitz effektiver nutzen. Da müssen wir uns verbessern."

Labbadia geht die Aufgabe entschlossen an, im Trainingslager in Belek will er die Grundlage für ein Jahr ohne Abstiegssorgen legen. "Wir gehen mit richtig Power in die Vorbereitung und sind heiß und motiviert auf die Rückrunde", sagte der frühere Stürmer, der angesichts der leeren Kassen nicht mit Neuverpflichtungen rechnen kann.

"Wir glauben an unsere Spieler und müssen jetzt an der Weiterentwicklung jedes Einzelnen arbeiten", sagte Labbadia, der kurz vor dem Abflug in die Türkei dann aber doch noch einen Trainingsgast begrüßen durfte. Der Flüchtling Bakery Jatta durfte beim Training der Profis sein Können beweisen. "Der Junge kann kicken", stellte Labbadia fest. Allerdings hat der 17-Jährige aus Gambia noch nie in einem Verein gespielt.

(sid)
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