Ideen-Klau vom "Postillon" Das Netz spottet über Hamburger Relegations-Shirts

Hamburg · Der Hamburger SV macht sich in Deutschland derzeit einfach nicht beliebt. Nach dem knappen Klassenerhalt in der Relegation gegen den Karlsruher SC verkauft der HSV jetzt T-Shirts, auf denen er sich als "Relegations-Titelverteidiger" bezeichnet – doch die Idee ist geklaut.

Der Hamburger SV macht sich in Deutschland derzeit einfach nicht beliebt. Nach dem knappen Klassenerhalt in der Relegation gegen den Karlsruher SC verkauft der HSV jetzt T-Shirts, auf denen er sich als "Relegations-Titelverteidiger" bezeichnet — doch die Idee ist geklaut.

Kurz nachdem der Klassenerhalt des Hamburger Sportverteins in trockenen Tüchern war, machte sich in den sozialen Netzwerken der Spott ob der äußerst knappen Rettung der Rothosen breit. Auch das Satire-Portal "Der Postillon" sprang mit auf. Es postete in Anlehnung an das Glück, das der HSV in der vergangenen Saison und auch in den Duellen gegen Karlsruhe hatte, eine besondere Variante des Hamburger Trikots. Zwei kleine Glücksschweine zierten den Platz unter der HSV-Raute.


Diese Idee hat der Marketing-Abteilung der Hamburger offenbar so gut gefallen, dass sie nun Geld daraus machen will. Also reagierte man und brachte "Relegations-Titelverteidiger-Shirts" auf den Markt — mit zwei Glücksschweinchen über der HSV-Raute.

Allerdings hatten die Hamburger offenbar nicht damit gerechnet, dass so eine Aktion auch stark nach hinten losgehen kann. Die Fans sind jedenfalls stinksauer auf den Klub. "Habt ihr das mit dem Postillon abgeklärt, oder klaut ihr geistiges Eigentum?", fragt etwa Twitter-Nutzerin Antje Markant.

Vom Ideen-Klau abgesehen kommt auch die Tatsache, dass man sich über die eigenen sportlichen Misserfolge lustig macht, nicht bei jedem Fan gut an. "So langsam wird es merkwürdig! Das zweite Jahr in Folge die Relegation zu überstehen ist nichts worauf man stolz seien sollte!", kommentiert Facebook-Nutzer Marius Nieke.

Die Antwort des HSV: "Uns war bewusst, dass wir mit dem T-Shirt und der damit verbundenen Selbstironie nicht jedermanns Geschmack treffen würden. Aber wie gesagt, es ist jedem freigestellt sich so ein T-Shirt zu kaufen oder nicht. Und der Nachfrage nach zu urteilen, gibt es sehr viele Fans, denen das T-Shirt gefällt und die sich über das Angebot freuen."

Twitter-Nutzerin Nadll H. fast dennoch zusammen, was viele denken:

Postillon kontert humorvoll

Nun ist die Frage, ob so etwas nun geschmackvoll ist, ist das Eine — der Ideen-Diebstahl allerdings das Andere. Hier hat sich der Postillon beim HSV gemeldet und auf die "zufällige" Ähnlichkeit der Ideen hingewiesen.

Sehr originell, lieber HSV!Kopie: https://www.facebook.com/HSV/posts/10152894088109117Original: http://www.der-postillon.com/2015/06/hsv-im-gluck-dfb-fuhrt.html

Zahlreiche Kommentare im Netz schießen nun gegen die Hamburger, ein Nutzer schlägt sogar vor, gegen das HSV-Shirt vor Gericht zu ziehen. Die Antwort des Postillon: "Nee. Dann bekommt der HSV in der letzten Prozessminute plötzlich einen ungerechtfertigten Freispruch und wir sind die Blöden..."

Auch sonst nimmt es der Postillon mit Humor. Denn den vermeintlich gut gemachten verbalen Konter des HSV kontert der Postillon seinerseits — und zwar mit einem klaren Punktsieg.

Der Verkauf des Relegations-Shirts läuft noch bis Donnerstag, 4. Juni, 23.59 Uhr, ein T-Shirt kostet für Erwachsene 15 Euro. Unser Vorschlag: Lieber HSV, wie wäre es, wenn ihr aus Fairplay-Gründen einfach das eingenommene Geld der Jugendabteilung der KSC zukommen lassen würdet?

(rpo)
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