Champions League der Frauen Wolfsburg schaltet Frankfurt aus und steht im Finale

Frankfurt/Main · Die "Verwaltungsfachfrauen" des VfL Wolfsburg haben den Vorsprung gegen den Titelverteidiger mühelos über die Runden gebracht und greifen zum dritten Mal nach der europäischen Fußball-Krone.

VfL Wolfsburg zieht ins Finale der Champions League ein
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Wolfsburg zieht ins Finale ein

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Foto: dpa, sab

Nach dem 4:0 (3:0) im Halbfinal-Hinspiel der Champions League reichte dem DFB-Pokalsieger im Rückspiel beim 1. FFC Frankfurt eine 0:1 (0:0)-Niederlage. Marith Priessen erzielte in der 90. Minute das Tor des Tages für den FFC.

"Es war eine schwierige Situation, weil sie so ungewohnt war. Schon im Training unter der Woche ging die Spannung ein wenig verloren", sagte Wolfsburgs Trainer Ralf Kellermann bei Eurosport: "Und dann plätschert das Spiel auch noch so dahin. Wir sind aber natürlich glücklich darüber, im Finale zu sein - und das ist hochverdient."

Durch den Finaleinzug des VfL wird das Endspiel zum neunten Mal in Folge mit deutscher Beteiligung ausgetragen. Im Finale am 26. Mai in Reggio Emilia/Italien treffen die zweimaligen Königsklassen-Siegerinnen (2013 und 2014) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf Olympique Lyon - ebenfalls zweimaliger Champion (2011 und 2012).

Es wäre die Neuauflage des Endspiels aus dem Jahr 2013. Damals setzten sich die "Wölfinnen" an der Stamford Bridge in London mit 1:0 durch. Im Halbfinal-Hinspiel hatte Lyon mit Nationalspielerin Pauline Bremer den französischen Rivalen Paris Saint-Germain mit Anja Mittag 7:0 (5:0) abgefertigt.

Der viermalige Europacup-Champion aus Frankfurt wird als Bundesliga-Dritter mit vier Punkten Rückstand auf den Zweiten aus Wolfsburg das Ticket für die nächste Europacup-Saison mit großer Wahrscheinlichkeit verpassen. Dem siebenmaligen Meister hätte wie im Vorjahr nur der Gewinn des Henkelpotts zu einem Startplatz im internationalen Wettbewerb verholfen.

Frankfurt muss sich erst einmal hinten anstellen

Angesichts der anhaltenden nationalen Dominanz der Wolfsburgerinnen sowie von Meister Bayern München und des Abgangs von Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan muss der FFC künftig wohl kleinere Brötchen backen. "Realistisch betrachtet spielen wir in den nächsten Jahren erst einmal um die Plätze drei bis fünf", sagte Manager Siegfried Dietrich.

Die 3720 Zuschauer im Stadion am Brentanobad sahen in der Anfangsphase eine ausgeglichene Partie. Die Frankfurterinnen, die ohne Nationalspielerin Simone Laudehr (Knieverletzung) auskommen mussten, machten einen wesentlich besseren Eindruck als bei ihrem schwachen Auftritt im Hinspiel. Hochkarätige Torchancen waren allerdings Mangelware.

Erst in der 30. Minute hatte die Wolfsburgerin Ramona Bachmann die erste gute Gelegenheit. Elf Minuten später vergab FFC-Spielführerin Kerstin Garefrekes auf der Gegenseite die beste Möglichkeit des Hessinnen im ersten Durchgang. Das torlose Remis zur Pause ging in Ordnung, auch wenn Wolfsburg in den letzten Minuten vor dem Seitenwechsel den Druck erhöht hatte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte passierte zunächst nicht viel. Wolfsburg kontrollierte das Geschehen, Frankfurt scheute das ganz große Risiko. Erst nach einer Stunde machten die Gastgeberinnen mehr Druck. Vor allzu große Probleme wurde die VfL-Defensive dennoch nicht gestellt. Auch nach 70 Minuten verbuchte der FFC keine echte Torchance, der Garefrekes-Schuss von der Strafraumgrenze (69.) war eher harmlos.

Eine Viertelstunde vor Schluss glaubte aufseiten der Frankfurterinnen längst niemand mehr an das Europacup-Wunder. Frankfurt war zwar bemüht, der VfL hatte aber alles im Griff. Daran änderte auch das späte Tor von Marith Priessen nichts mehr.

(seeg/sid)
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