Fortuna Düsseldorf Unnerstall bereitet Kramer Probleme

Düsseldorf · Der Pokal-Krimi in Essen hatte in Torhüter Lars Unnerstall und Verteidiger Christian Strohdiek klare Gewinner und Verlierer. Der Keeper will nicht dauerhaft auf die Bank und schließt einen Wechsel nicht aus.

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Der 3:1-Pokalsieg nach Elfmeterschießen beim Viertligisten Rot-Weiss Essen verdeutlichte auf besonders beeindruckende Weise, dass Fortunas Trainer Frank Kramer neben viel Arbeit auch zwei Probleme hat - ein Luxusproblem und ein echtes. Während Verteidiger Christian Strohdiek mit einer erschreckend schwachen Leistung die Düsseldorfer Mannschaft von einer Verlegenheit in die nächste stürzte, erhielt Torhüter Lars Unnerstall vielfältig Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Zunächst hielt er mit mehreren Paraden seinen Kasten sauber und verhinderte so das Pokal-Aus, dann schreckte der 1,98 Meter lange Keeper mit seiner Größe die Essener beim Elfmeterschießen. "Für mich war es ein schönes Spiel", meinte er. "Ich konnte mich ein paar Mal auszeichnen, und wir sind eine Runde weiter."

Lars Unnerstall hat mit der guten Leistung zugleich seinen Anspruch untermauert, zu spielen. Er ist nicht bereit, sich mit der Rolle als Nummer zwei hinter Michael Rensing zu begnügen. Das ist professionell, das erwartet Trainer Frank Kramer auch, doch zugleich hat er damit ein Luxusproblem - zwei Torhüter auf hervorragendem Zweitliga-Niveau.

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Foto: dpa, mb hak

Als der 25 Jahre alte Unnerstall vor einem Jahr von Schalke kam, wusste er, dass er sich dem Zweikampf mit dem gleichwertigen Rensing stellen muss. Der damalige Trainer Oliver Reck hat gekniffen, keine Entscheidung gefällt und sich nicht auf eine Nummer eins festgelegt.

Trainer Frank Kramer ist die Torwartfrage anders angegangen. Er wollte nach der Vorbereitung eine klare Entscheidung treffen und sich festlegen. Beim Zweitliga-Auftakt bei Union Berlin (1:1) sowie gegen den Bundesliga-Absteiger SC Paderborn (1:2) stand Routinier Michael Rensing zwischen den Pfosten.

Das Pokalspiel in Essen nutzte Kramer, um seiner Nummer zwei Spielpraxis zu ermöglichen. Lars Unnerstall hat seine Chance genutzt und meldet Ansprüche an. "Ich freue mich, dass ich dem Trainer die Entscheidung etwas schwerer gemacht habe", sagte er.

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Mit einem Platz auf der Bank will er sich nicht anfreunden. Sollte er jedoch dort landen, scheinen Konsequenzen trotz bis 2017 laufenden Vertrags nicht ausgeschlossen. Selbst einen Wechsel in dieser noch bis Ende August laufenenden Transferperiode schließt Unnerstall nicht aus. Manager Rachid Azzouzi bleibt gelassen: "Bis jetzt ist keiner auf uns zugekommen, aber wir wollen Lars auch nicht abgeben. Ich gehe davon aus, dass er bleibt. Wir brauchen zwei gute Torhüter."

Auf der Bank landen könnte demnächst Christian Strohdiek, sofern er sich nicht erheblich steigert. Der 27 Jahre alte Verteidiger, der im Sommer vom SC Paderborn kam, bot in Essen eine ganz schwache Vorstellung. Mal war es ein eklatanter Stellungsfehler - Lukas Schmitz konnte den enteilenden Marcel Platzek nur noch mit einem Foul stoppen -, mal wurde er von dem schnellen Essener einfach stehen gelassen. In dieser Verfassung ist Strohdiek ein Sicherheitsrisiko und nicht der Mann, der die in der vergangenen Saison schon fürchterlich schwache Innenverteidigung stabilisiert.

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(RP)
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