Fortuna Düsseldorf Fürth macht es Fortuna nach

Düsseldorf · Bei Fortuna Düsseldorf entwickeln sich Talente in einer höheren Geschwindigkeit, seit Trainer Friedhelm Funkel am Ruder ist. Janos Radoki vertraut bei der SpVgg Greuther Fürth ebenfalls dem Nachwuchs. Was Fortuna in der Hinrunde begonnen hat, führen die "Kleeblätter" fort.

Fortuna Düsseldorf: Fortunas sieben Hinrunden-Debütanten
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Fortunas sieben Hinrunden-Debütanten

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Foto: Falk Janning

Als Janos Radoki die SpVgg Greuther Fürth Ende November von Stefan Ruthenbeck übernahm, sollte er nur eine Übergangslösung sein. Geplant war ein Engagement bis zur Winterpause. Mittlerweile ist die Rückrunde drei Spiele alt — und Radoki sitzt bei den "Kleeblättern" fest im Sattel.

Alte Liebe rostet nicht: Von 1996 bis 1999 kickte Radoki für die Spielvereinigung, im Winter 2013 heuerte er als U19-Trainer in Fürth an und etablierte das Team in der Bundesliga. Es überrascht also nicht, dass er die Talente des Klubs fördert. Seit der Winterpause haben drei Youngster debütiert: Patrick Sontheimer, David Raum und Christian Derflinger.

Sontheimer dürfte auch am Samstag (13 Uhr/Live-Ticker) gegen Düsseldorf in der Startelf stehen. Und das zum vierten Mal in Folge. Der gerade mal 18 Jahre alte Mittelfeldmann ist für das Aufbauspiel zuständig. Er passt genau, läuft viel und macht auch ansonsten Einiges richtig. Sontheimer spielt, als wäre er ein alter Hase.

Radoki weiß, was er an dem Nachwuchs hat, schließlich scheucht er die Fürther Talente schon seit geraumer Zeit über den Rasen. Schon Thomas Tuchel profitierte zu seiner Zeit bei Mainz 05 von der Erfahrung als Jugendtrainer. Als er zum Coach der Profimannschaft befördert wurde, zog er André Schürrle hoch. Die "Bruchweg Boys" um Lewis Holtby, Adam Szalai und eben Schürrle mischten die Liga auf.

Daniel Stendel machte es bei Hannover 96 genauso. Er installierte mit Waldemar Anton und Noah Sarenren-Bazee zwei Talente in der ersten Mannschaft. Innenverteidiger Anton verpasste in dieser Saison erst 90 Minuten — und zählt in seiner ersten Profisaison zu den Dauerbrennern in der 2. Bundesliga. Auch Julian Nagelsmann schreibt seine Erfolgsgeschichte bei Bundesligist TSG Hoffenheim mit Spielern, die er schon in der Jugend trainierte, wie Nadiem Amiri.

Fortunas Trainer Funkel, der unter anderem Weltmeister Christoph Kramer beim VfL Bochum zum Durchbruch verhalf, muss ebenfalls nicht mehr beweisen, dass er ein Händchen für Talente hat. Der 63-Jährige krempelte den strauchelnden Zweitligisten um — und machte seine Ankündigung wahr, auf die Jugend setzen zu wollen. Sieben Talente debütierten in der Hinrunde unter dem Trainerfuchs: Robin Bormuth, Anderson Lucoqui, Marlon Ritter, Taylan Duman, Justin Kinjo, Jerome Kiesewetter, Arianit Ferati. Die Entdeckung der Saison ist wie in Hannover ein Innenverteidiger, nämlich Bormuth.

Der 21-Jährige kommt bislang auf 13 Einsätze und 868 Spielminuten. "Robin ist ein Eigengewächs, auf das die Fortuna bauen kann. Er wächst in die Rolle rein und wird sie übernehmen", sagte Sechser Adam Bodzek in der Hinrunde, als Bormuth Woche für Woche auf dem Platz stand. Sogar ein erstes Tor gelang ihm: zum 2:2 am 14. Spieltag gegen Hannover.

Trotzdem müssen sich die Fans wohl daran gewöhnen, dass die Spiele für das Eigengewächs in der Rückründe weniger werden. Mit Kevin Akpoguma, Alexander Madlung, Kaan Ayhan und André Hoffmann stehen vier Konkurrenten für die Innenverteidiger-Position im Kader.

Schon in Stuttgart (0:2) und gegen Kaiserslautern (1:1) musste sich Bormuth mit der Rolle des Bankspielers begnügen. Zuletzt verteidigten Akpoguma und Ayhan im Abwehrzentrum — in Fürth wird es vermutlich auch darauf hinauslaufen. Die Abteilung Jugend forscht legt bei Fortuna gerade eine Schaffenspause ein.

(jado)
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