Fortuna Düsseldorf Spielerisch wieder im Tabellenkeller

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat mit den Spielen gegen 1860 München und VfL Bochum für Euphorie gesorgt – trotz der bescheidenen Punkteausbeute zu Beginn der Saison. Gegen den Karlsruher SC zeigte das Team, warum es derzeit im Tabellenkeller rangiert.

Karlsruher SC - Fortuna: Einzelkritik
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Karlsruher SC - Fortuna: Einzelkritik

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Fortuna Düsseldorf hat mit den Spielen gegen 1860 München und VfL Bochum für Euphorie gesorgt — trotz der bescheidenen Punkteausbeute zu Beginn der Saison. Gegen den Karlsruher SC zeigte das Team, warum es derzeit im Tabellenkeller rangiert.

Die Fortuna hatte einen katastrophalen Saisonstart hingelegt, mit dem ersten Saisonsieg ging es aber offenbar bergauf. Auf die Partie gegen 1860 folgte ein starkes Spiel gegen Tabellenführer VfL Bochum, das 1:1 ausging. Damit rangierte das Team auf dem 16. Tabellenplatz, beste Stimmung herrschte trotzdem rund um die Fortuna. Jetzt ginge es aufwärts, hörte man aus Fan-Kreisen.

Fortuna Düsseldorf: Christian Strohdiek patzt, Erwin Hoffer trifft
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Strohdiek patzt – Hoffer trifft gegen die Fortuna

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Foto: dpa, ude fpt

Fortuna-Coach Frank Kramer war somit vor der Partie primär damit beschäftigt, die Euphorie möglichst in Grenzen zu halten: "Es ist gefährlich, immer gut zu spielen, aber zu wenig Ertrag dafür zu bekommen. Die Leidenschaft und den Aufwand müssen wir immer bringen und dann bitte auch dreifach punkten. Es wird am Dienstag ein ganz anderes Spiel als in Bochum."

So einiges. Die Fortuna hatte mit den tief stehenden Karlsruhern immense Probleme. Das Kramer-Team entwickelte fast kein Tempo, konnte das Bollwerk nicht in Bewegung bringen und kam somit gar nicht in die gefährliche Zone in der gegnerischen Hälfte. Immer wieder schafften sie es zwar auf dem Flügel bis zur Torauslinie durchzubrechen, der Ball fand aber nur ganz selten den Weg ins Zentrum. Die beste Chance der Fortunen nutzte Sercan Sararer nicht. Allerdings war die mangelnde Chancenverwertung dieses Mal nicht das Problem — nur drei echte Tormöglichkeiten konnten die Fortunen letztlich aufweisen.

Noch problematischer war aber der fehlende Zugriff der Gäste in der Defensive. Zwar hatte die Fortuna am Ende 62,7 Prozent Ballbesitz — zeitweise war der Wert nahe der 70-Prozent-Marke — die Fehler während des Ballbesitzes taten ihnen allerdings richtig weh. Sowohl aus dem Fehlpass von Karim Haggui als auch dem Ballverlust Didier Ya Konans entstanden beste Tormöglichkeiten für die Gastgeber. Das Ausgleichstor resultierte aus dem missglückten Fehlpass Christian Strohdieks.

Fortuna Düsseldorf beim Karlsruher SC: Die Bilder des Spiels
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Karlsruher SC - Fortuna

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Ein weiteres Dilemma Fortunas fiel Kramer bereits während des Spiels auf. "Wenn man sich die Zweikampfstatistik ansieht, kann man erkennen, dass wir zu wenige Duelle für uns entschieden haben", so der Trainer bereits kurz nach der Partie. Lediglich 46 Prozent gewonnene Zweikämpfe sind einfach zu wenig.

Eigentlich nicht. Kramer betonte immer wieder, dass es noch "ein langer Weg" für sein Team sein werde. Die Mannschaft muss sich noch finden und wird immer wieder in Situationen geraten, in denen sie erstmals als Mannschaft geprüft werden. Vor allen Dingen nach der starken Partie gegen den Tabellenführer konnte man erahnen, dass es für Kramer schwer sein wird, seine Schützlinge wenige Tage später auf 100 Prozent bei einem weiteren Tabellenkind zu bringen.

Dass die Euphorie immer wieder von solchen Leistungen durchbrochen wird. Der Umbruch wurde gefordert, er wurde initiiert — jetzt braucht man noch ein wenig Geduld. Allerdings ist mittlerweile auch eine Entwicklung zu sehen: Drei Spiele in Folge hat das Team von Kramer nicht verloren. Zu Beginn der Saison verloren sie die Spiele zumeist knapp. Gegen den KSC spielten die Fortunen schwach und verspielten den Sieg in den Schlussminuten.

Fortuna Düsseldorf: Kerem Demirbay trifft aus über 30 Metern
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Demirbay trifft per Freistoß aus über 30 Metern

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Allerdings muss Kramer bei weiteren Leistungen wie in Bochum seine Mannschaft für defensiv stehende Gegner sensibilisieren. Bisher spielte der Kontrahent größtenteils mit und gab damit mehr Räume für Sararer und Co. frei. In Karlsruhe gab es schon den ersten Vorgeschmack auf die kommenden Spiele. Um solch defensive Leistungen der Gegner zu provozieren, muss die Fortuna aber auch spielerisch erst einmal wieder in die Spur finden.

(cfk)
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