Fortuna Düsseldorf Schulte braucht ein Erfolgserlebnis

Düsseldorf · Helmut Schulte ist seit 15 Monaten bei Fortuna Düsseldorf tätig. Direkt zu seinem Amtseintritt hatte er in Trainer Lorenz-Günther Köstner eine heikle Personalie zu meistern. Allerdings ist die derzeitige Situation für ihn brisanter.

Das ist Helmut Schulte
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Foto: Falk Janning

Die Saison startete so gut für die Fortuna — und speziell für Schulte. Sieben Zugänge verbuchte das Team zur und während der neuen Spielzeit, fast alle schlugen ein. Selbst Lars Unnerstall, der das inoffizielle Rennen um den Platz zwischen den Pfosten gegen Teamkollegen Michael Rensing verloren hatte, zeigte bei seinen wenigen Einsätzen keine Fehltritte.

Beim Spielerpersonal hatte Teammanager Schulte also ganz offensichtlich einen extrem guten Riecher bewiesen. Jedoch verliert er seit dem Frühjahr dieses Jahr immer mehr an Beliebtheit, er ist angreifbar geworden. Eine Übersicht.

  • Entlassung von Trainer Reck

Diese Entscheidung war eine logische Konsequenz der Erwartungshaltung des Vereins und den letzten Resultaten unter Chefcoach Oliver Reck. "Ich konzentriere mich immer auf die letzten zehn Spiele und da haben wir nur elf Punkte geholt", erklärte Schulte damals sinnigerweise.

Dass eine solche Entscheidung immer Zweifler hinterlässt, ist klar. Allerdings war Reck bei den Fans äußerst beliebt, nach seiner Beurlaubung stimmten bei unserem Voting "War die Trennung von Oliver Reck die richtige Entscheidung?" lediglich 53,8 Prozent für "Ja". Das bedeutet für Schulte: Er muss mit dem neuen Trainer Erfolge liefern.

  1. Sportliche Krise

Es ist zunächst mit einem Interimstrainer weitergegangen. Taskin Aksoy, der die U23 des Vereins erfolgreich betreute, zeigte sehr gute Ansätze. Allerdings schaffte auch er es nicht, die Fortuna aus der Luxus-Krise zu führen. Fünf Spiele absolvierte er als Trainer — zwei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen stehen auf seinem Konto.

Eine durchwachsene Quote, die aber durch die beiden deutlichen Niederlagen — insbesondere gegen St. Pauli — noch weiter abgeschwächt wurde. "Wir möchten durch diesen personellen Wechsel ein klares Zeichen an die Mannschaft setzen, dass die Saison für uns noch nicht abgehakt ist", erklärte Schulte nach der Entlassung Recks. Mittlerweile ist das Team im Zweitliga-Vakuum gelandet. Der Aufstieg ist unrealisitisch, der Abstieg nicht möglich. Die Übergangslösung hat nicht funktioniert.

  1. Langwierige Trainersuche

"Die Trainersuche wird so kurz dauern wie möglich, so lange wie nötig": Mittlerweile hat sich diese Aussage Schultes zu einer einer geflügelten Phrase während der Trainersuche etabliert. Jetzt, 46 Tage nach Recks Entlassung, kann man getrost sagen, dass sie lange dauern wird. Dabei sickern zwar die Cheftrainer-Kandidaten immer wieder durch, der Vorstand hält sich mit jeglichen Infos zu diesem Thema aber durchweg bedeckt.

Aksoy wird es wohl nicht, die Mannschaft dürfte das zur Kenntnis genommen haben. Weder dieser Umstand ist optimal als auch die weiterhin andauernden Vertragsverhandlungen mit zahlreichen Profis. "Neuigkeiten dazu gibt es noch nicht. Das hängt ja auch teils von der Trainer-Personalie ab", so Schulte vor dem Pauli-Spiel.

  1. Kurzurlaub während der Länderspielpause

Für viel Unverständnis bei Außenstehenden sorgte Schulte während der Länderspielpause: Er absolvierte einen Kurzurlaub. Es ist eine Entscheidung des Sportvorstands, die vollkommen legitim ist. Allerdings überraschte das Timing dann doch, denn in den rund zwei Wochen hatten viele mit dem ein oder anderen Update hinsichtlich der offenen Personalien gerechnet. "Die Trainerfrage wird zeitnah beendet sein: In den kommenden ein bis zwei Wochen dürfte es wohl soweit sein", erklärte Aufsichtsratsvorsitzende Marcel Kronenberg vor der Pause. Schulte wollte das nicht bestätigen, sprach lediglich von einer "zeitnahen Lösung".

(cfk)
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