Fortuna Düsseldorf Neururer tippt den Abstiegskampf: Fortuna bleibt drin

Düsseldorf · Der Existenzkampf in der 2. Bundesliga sorgt bei Fans für kollektive Schnappatmung. Der Druck im Keller ist hoch: Gleich fünf Teams kämpfen um den Klassenerhalt. Wer steigt ab, wer bleibt drin und wer muss in die Relegation? Wir haben Ex-Bundesligatrainer Peter Neururer die Abstiegsduelle tippen lassen. Sein Optimismus dürfte die Rheinländer freuen: Fortuna bleibt zweitklassig.

Peter Neururer tippt den Abstiegs-Krimi
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Peter Neururer tippt den Abstiegs-Krimi

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Foto: dpa, awe jai

Neururer kennt sich mit dem fußballerischen Überlebenskampf aus wie kaum ein anderer. Der derzeit vereinslose Coach gilt als Rettungsexperte, als "Feuerwehrmann". Soll heißen: Der Mann mit dem Schnauzbart kam kurz vor Saisonende häufig dahin, wo es brannte. Manchmal löschte er die Flammen. Wie vor drei Jahren beim damals stark abstiegsgefährdeten VfL Bochum.

Momentan brennt es im Zweitliga-Unterhaus wieder lichterloh, unter anderem bei Fortuna Düsseldorf. Auch 1860 München, FSV Frankfurt, MSV Duisburg und SC Paderborn strampeln sich im Tabellenkeller ab. Für unsere Redaktion hat der 61-Jährige in die Glaskugel geschaut und die zwei Spieltage der Abstiegskandidaten getippt.

Fazit: Die Fortuna muss nicht in die 3. Liga. Also durchatmen, liebe Düsseldorfer. Der Fußball ist zwar in dieser Saison fies gewesen, zuletzt in Fürth oder in Duisburg, aber gegen Frankfurt liefert er drei Punkte. Zumindest, wenn man Neururer glauben mag. Mit 2:0 gewinnt die Fortuna am Sonntag, sagt der Ex-Coach. In Braunschweig holt das Team am 34. Spieltag ein 1:1. Das war's dann. Klassenerhalt. Punkt. Aus. Ende.

Der Grund, warum die Fortuna den Abstieg verhindern werde, ist dem ehemaligen Übungsleiter zufolge einfach: Friedhelm Funkel. "Nach viel Hin und Her hat man endlich einen erfahrenen Trainer, der die Situation kennt. Denn es reicht nicht, Seite 25 im DFB-Lehrbuch aufzuschlagen", sagt Neururer, bevor die Zuversicht nur so aus ihm herausplatzt: "Friedhelm behält die Ruhe und wird das Beste aus der Mannschaft rausholen, da bin ich mir sicher."

Fußball "dürfe" nun nicht nur Kampfsport sein, er "müsse" sogar, sagt Neururer. Er erwähnt allerdings auch, dass man einen Spieler wie Andreas "Lumpi" Lambertz in so einer Phase gut gebrauchen könne und "ihn nie hätte wegschicken dürfen". Dann ergänzt er einen Satz für das Phrasenschwein: "Die Spieler müssen sich darauf konzentrieren, was sie gewinnen können. Nicht darauf, was die Konkurrenz möglicherweise noch verliert."

Fortuna und 1860 bleiben drin, Frankfurt und Duisburg steigen ab, glaubt Neururer. "Der MSV hat sich überragend zurückgemeldet, obwohl ihn viele schon abgeschrieben hatten", sagt "Peter der Große", der sowohl Düsseldorf als auch Duisburg trainierte. "Mit Sandhausen und Leipzig haben die Zebras aber ein schwieriges Restprogramm vor der Brust. Ich befürchte, dass sie die Aufholjagd nicht erfolgreich beenden können. Es würde mir wehtun, wenn sie absteigen." Schlecht sehe es auch für den FSV aus, der momentan auf dem Relegationsrang liegt. Der negative Trend sei nicht aufzuhalten, meint Neururer, der Trainerwechsel von Thomas Oral zu Falko Götz, von dem er viel halte, verpufft.

Paderborn könne "dem Fußball-Gott danken", sollte es in der Endabrechnung für den Relegationsplatz reichen. "Für so viele Fehler, die die Ostwestfalen in dieser Saison gemacht haben, braucht man eigentlich vier oder fünf Spielzeiten", sagt Neururer und legt nach: "Alle, die beim SC Paderborn was zu sagen haben, können keine Ahnung von der 1. und 2. Bundesliga haben." So dürfe sich ein Erstliga-Absteiger nicht durchreichen lassen, das sei "ultrapeinlich".

Für die schwache Saison von 1860 München benutzt Neururer ebenfalls das Wort "peinlich". Die "Löwen" gingen ohne Trainer Benno Möhlmann in die letzten vier Spiele, Nachfolger Daniel Bierofka feierte zwei Siege in Folge. "Ich weiß aber nicht, ob Benno das nicht auch geschafft hätte", sagt Neururer.

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