Fortuna Düsseldorf Mavrias freut sich auf den "großen Klub"

Düsseldorf · Der Zugang aus der englischen Premier League soll Fortunas Offensivprobleme lindern. In seinem ersten Training überzeugt er mit Tempo, Spielwitz und großer Höflichkeit gegenüber seinem neuen Arbeitgeber.

Fortuna Düsseldorf: Das erste Training von Charalampos Mavrias
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Das erste Training von "Charis" Mavrias

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Foto: Falk Janning

Der Einstand könnte kaum besser sein. Wenige Minuten erst steht Charalampos, genannt Charis, Mavrias gemeinsam mit seinen neuen Kollegen vom Fußball-Zweitligisten Fortuna auf dem Trainingsplatz, da erzielt er gleich das erste Tor des Tages auf dem Übungsgelände. Der 21-jährige Grieche, tags zuvor vom englischen Premier-League-Klub AFC Sunderland bis zum Saisonende (mit Kaufoption) ausgeliehen, lässt auch in einigen weiteren Szenen erkennen, dass er über eine Menge Spielwitz und vor allem über das nötige Tempo verfügt.

Mavrias' neuer Chef ist dennoch bemüht, den Ball flach zu halten. "Ich bin sehr froh, dass wir Charis für Fortuna gewinnen konnten", sagt Trainer Marco Kurz. "Wir dürfen aber nicht vergessen, dass er ein junger Spieler ist. Wir wollen ihm die Zeit geben, sich bei uns richtig einzufinden." Zumindest, was die Wortwahl anbelangt, ist das dem fünfmaligen Nationalspieler Griechenlands bereits gelungen. "Ich wusste schon vorher, dass Fortuna ein großer Klub mit hohen Erwartungen und sehr leidenschaftlichen Fans ist", gibt er in seinem ersten Interview zu Protokoll. "Deshalb habe ich nicht lange gezögert, nach Düsseldorf zu kommen."

Selbstverständlich war diese Entscheidung beileibe nicht. Als Mavrias 17 Jahre alt war, galt er über die Grenzen seines Heimatlandes hinaus als außergewöhnliches Talent. Er machte 54 Erstligaspiele für Panathinaikos Athen, debütierte mit 18 in der A-Nationalmannschaft und wagte den Sprung nach Sunderland in die Premier League.

Dort jedoch geriet die bis dahin steile Karriere des auf der Insel Zakynthos geborenen Flügelspielers etwas ins Stocken. "Anfangs war ich in Sunderland Stammspieler", berichtet Mavrias, "aber dann gab es gleich zwei Trainerwechsel. Das war nicht gut für mich." Für Fortuna schon, denn nur so kam der Angreifer überhaupt in ihre Reichweite.

"Ich hatte Charis schon im Blick, als er 17 war", sagt Kurz. "Damals war ich Trainer in Kaiserslautern, und wir hatten neben seinem Landsmann Kostas Fortounis auch Charis auf dem Zettel. Damals war ein Wechsel aber nicht realisierbar." Die kleine Delle in der Laufbahn des 21-Jährigen eröffnete nun eine neue Chance. "Wir waren vor Ort, haben ihn für Sunderlands zweite Mannschaft spielen sehen", erklärt der Trainer. "Als von den Scouts eine gute Rückmeldung kam, habe ich mich mit ihm unterhalten. Dabei habe ich den Eindruck gewonnen, dass er ein Junge mit klarem Kopf ist, der sich mit der Aufgabe in Düsseldorf identifizieren kann. Charis passt zu uns."

Mavrias schließt sich an. "Ich freue mich auf Fortuna, kenne auch einige Spieler: Kerem Demirbay, Didier Ya Konan und Michael Rensing zum Beispiel", berichtet er in fließendem Englisch. "Ich sehe viel Fußball, lese alles darüber. Die deutsche zweite Liga ist besser als viele erste Ligen in Europa." In der Tabelle dieser Liga soll Fortuna möglichst schnell klettern, fordert Mavrias. An ihm soll's nicht liegen: "Ich bin fit und fühle mich prima."

(jol)
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