Fortuna Düsseldorf Akpoguma schiebt Sonderschichten mit Promi-Trainer

Düsseldorf · Die Freizeit von Kevin Akpoguma wird langsam knapp. Der Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf will hoch hinaus – und hat darum seit Sommer einen weiteren Trainer: den Düsseldorfer Fitness-Coach Dany Petric.

Fortuna Düsseldorf: Kevin Akpoguma trainiert beim Fitness-Guru der Promis
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Akpoguma trainiert beim Fitness-Guru der Promis

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Foto: Falk Janning

Die Freizeit von Kevin Akpoguma wird langsam knapp. Der Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf will hoch hinaus — und hat darum seit Sommer einen weiteren Trainer: den Düsseldorfer Fitness-Coach Dany Petric.

Fortunas Akpoguma ist ein Musterprofi. "Wirklich frei habe ich eigentlich so gut wie nie", sagt der Innenverteidiger. Deftige Hausmannskost kommt nicht auf den Tisch. Ein Tag ohne Training ist ein verlorener Tag. Petric sieht das ähnlich, die zwei Sportler haben sich gesucht und gefunden. Petric sieht aus wie ein griechische Statue und ist in Düsseldorf Personal-Trainer. Seine Aufgabe: den nahezu austrainierten Akpoguma noch ein bisschen fitter zu machen, damit auch die letzten Sturmtanks der 2. Bundesliga an dem Abwehrhünen zerschellen.

"Seit wir zusammenarbeiten, hat er noch mal einen Schritt nach vorne gemacht", sagt Petric stolz: "Er ist spritziger, stabiler und selbsbewusster geworden. Etwa drei Kilogramm Muskelmasse hat er draufgepackt." Das helfe in den Zweikämpfen mit den nickeligen Gegenspielern: "Den Kevin wirft so leicht keiner um."

"Akpoguma gibt Gas, um vielleicht irgendwann den Sprung in die Bundesliga zu schaffen"

Akpoguma ist mit 63 Prozent gewonnenen Duellen der beste Zweikämpfer der Rot-Weißen. Ein bis zwei Kilo könne der disziplinierte 21-Jährige aber ruhig noch nachlegen, sagt der leidenschaftliche Coach: "Wir dürfen nur nicht übertreiben, sonst wird er irgendwann langsamer." Die richtige Balance sei wichtig.

Petric — braun gebrannter Waschbrettbauch, Arme wie ein Braunkohlebagger, gleichzeitig Mensch und Maschine — muss es wissen. Der 28-Jährige arbeitet seit zehn Jahren als Personal-Trainer. Ein Leitspruch: "Vernachlässige nicht das Haus, in dem du lebst." Er hätte mit viel Glück Profi-Fußballer werden können, hatte aber stattdessen Pech: In der U19 von Fortuna, damals trainiert von Sinisa Suker, war Schluss. Kreuzbandriss, Muskelschaden, Feierabend.

"Beruflich sollte es was mit Sport sein, jetzt bin ich eben Fitness-Trainer und arbeite mit Fußballern", sagt der Rheinländer. Das ist aber noch nicht alles: mit 23 war Bodybuilder Petric deutscher Vizemeister in der Athletik-Klasse, im Dezember ziert sein Gesicht das Cover der "Men's Health Muscle", der Fachzeitrift für ernährungsbewusste Muskelmänner. Er ist der "Athlet des Monats".

Akpoguma ist zweimal in der Woche für jeweils eine Stunde im Fitness-Studio in Oberkassel. Dazu kommt die tägliche Arbeit bei Fortuna, mit der deutschen U21-Auswahl ist das Abwehrtalent ebenfalls unterwegs. Bedeutet: viel Training, wenig Zeit für andere Dinge. Aber es lohnt sich: "Seine Körperhaltung ist eine ganz andere geworden", stellt Petric fest, der sich regelmäßig Fortunas Spiele anschaut.

Zusammen arbeiten sie vor allem an Schnell- und Sprungkraft. Ausdauer-, Stabilitäts- und Mobilitätsübungen stehen auch auf dem Programm. "Kevin zieht das konsequent durch. Er gibt Gas, um vielleicht irgendwann den Sprung in die Bundesliga zu schaffen", sagt Petric: "Ich hoffe aber, dass er bei Fortuna noch ein Jahr dranhängen kann." Der Vorzeigeathlet ist noch bis Sommer 2017 von Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen.

Petric trainierte auch Sobottka, Fink, Voronin oder Campino

"Akpoguma fühlt sich sehr wohl bei uns, er sieht, wie gut ihm das Vertrauen des Trainerteams tut und wie wichtig es für ihn ist, regelmäßig zu spielen", hatte Fortuna-Boss Robert Schäfer vor Kurzem im Interview mit unserer Redaktion gesagt und bezüglich eines neuen Kontraktes angekündigt: "Wie es ausgeht, wissen wir natürlich nicht, aber wir werden da kreativ sein."

In Düsseldorf ist Akpoguma, der aktuell in 15 Spielen 1340 Minuten auf dem Platz stand, kaum zu ersetzen. Der 21-Jährige verleiht der Abwehr die lange vermisste Stabilität. "Kevin ist sehr ehrgeizig, konzentriert sich auf das Wesentliche", lobt Petric, der noch andere Kicker unter seinen Fittichen hatte: Lukas Schmitz und Oliver Fink haben schon mal mit ihm trainiert. Der Mönchengladbacher Nico Schulz und Ex-Fortune Andrey Voronin auch.

TV-Mama Silvia Wollny nahm mit der Hilfe des Düsseldorfers zehn Kilo ab, bei Jeremy Pascal Wollny gingen sogar mehr als 40 Kilo runter. Toten-Hosen-Frontmann Campino arbeitete mit dem Personal-Trainer an seiner Rückenmuskulatur. "Er ist viel unterwegs, tourt durch die Gegend, darum habe ich ihm Übungen gezeigt, die man im Hotelzimmer zwischendurch machen kann", sagt der 28-Jährige.

In der Szene ist der Fitness-Guru mittlerweile ein bunter Hund, der Erfolg spricht sich rum. Möglich, dass bald ein weiterer Fortune regelmäßig ins Fitness-Studio nach Oberkassel kommt. Flügelflitzer Ihlas Bebou habe Interesse an ein paar Extraschichten, verrät Petric.

(jado)
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