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Fortuna Düsseldorf In den Neunzigern verpuffte der Trainerwechsel-Effekt

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat in den vergangenen 25 Jahren 28 Trainer verschlissen. Der allseits erhoffte Impuls durch einen neuen Coach blieb in den Neunzigerjahren weitestgehend aus. In der jüngeren Vergangenheit war das anders.

Fortuna Düsseldorf: Die Auftaktspiele der Trainer seit 1990
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Fortuna Düsseldorf: Welcher Trainer hatte sofort Erfolg?

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Foto: dpa, Thomas Eisenhuth

Fortuna hat mal wieder einen neuen Cheftrainer. Fans des Klubs werden sich daran gewöhnt haben, Coaches gingen zuletzt bei den Düsseldorfern ein und aus. Grund für die personellen Veränderungen war zumeist eine andauernde Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Ein neuer Coach soll neben langfristigen positiven Ergebnissen auch einen neuen Impuls mitbringen, schneller Erfolg ist essenziell.

Das ist auch bei Düsseldorfs neuem Übungsleiter Marco Kurz nicht anders. An seinem Vorgänger wurde trotz einer schwachen Bilanz für die derzeitigen Verhältnisse lange festgehalten, nach rund fünf Monaten, 17 Pflichtspielen und lediglich vier Siegen wurde der Umbruch mit Frank Kramer als gescheitert erklärt. Ob Nachfolger Kurz so viel Zeit bekommen wird, ist fraglich. Das Team steckt mitten im Abstiegskampf der 2. Bundesliga, die 3. Liga für den Traditionsverein ein Horrorszenario.

Jüngere Vergangenheit macht Hoffnung

Ein Blick auf die jüngere Historie des Vereins dürfte Kurz aber Hoffnung machen: Die Trainerwechsel bei der Fortuna brachtten meistens den erhofften Impuls. Seit der Ära unter dem erfolgreichen Cheftrainer Norbert Meier übernahmen sechs Trainer den Posten — lediglich Mike Büskens (ein Sieg, ein Unentschieden, drei Niederlagen) und eben Kramer (ein Sieg, ein Unentschieden, drei Niederlagen) starteten unterdurchschnittlich in ihre Amtszeiten.

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Foto: Falk Janning

Vor allen Dingen Oliver Reck begann furios: Lediglich eine Niederlage musste sein Team in seinen Auftaktspielen als Interims- und später als Cheftrainer einstecken, sechs Siege in acht Partien stehen auf der Habenseite. Allerdings hielt der Effekt nicht lange an. Letztlich blieben alle Trainer in der Post-Meier-Ära hinter den Erwartungen zurück.

Wenn man weiter in der Historie der Fortuna recherchiert, fällt allerdings auf, dass selbst eine Trainerikone der Düsseldorfer schwach startete: Aleksandar Ristic absolvierte seine zweite und dritte Periode in den vergangenen 25 Jahren bei der Fortuna, nachdem er erstmals in den 80ern Trainer in Düsseldorf war. Der erhoffte Effekt blieb aber aus, beide Male startete er jeweils mit drei Niederlagen in seinen fünf Auftaktspielen. Damit war er aber nicht alleine: Besonders in den 90ern konnten Trainer wie Jürgen Gelsdorf, Klaus Allofs oder Peter Neururer keinen schnellen Erfolg bieten.

Ob die Amtszeit rückblickend erfolgreich war, wurde durch die Auftaktspiele nur in manchen Fällen maßgeblich beeinflusst. Kurz könnte allerdings in eben diese Kategorie fallen: Das Umfeld ist ungeduldiger denn je, zudem hatten sich die Fans einen anderen Cheftrainer gewünscht. Um zunächst in Ruhe weiterarbeiten zu können, sind Erfolge nach der Winterpause unverzichtbar.

Fast exakt acht Jahre vor Kurz' Präsentation übernahm Meier den damals kriselnden Regionalligisten aus Düsseldorf. Er startete mit vier Siegen und einer Niederlage, einige Spielzeiten später feierte er in der Relegation gegen Hertha BSC den Aufstieg in die Bundesliga. Solch eine Erfolgsgeschichte wünscht sich jetzt wohl nicht nur Kurz.

(cfk)
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