Fortuna Düsseldorf Funkel will bei Fortuna alt werden

Düsseldorf · Der 62-Jährige ist im Erfolgsfall bereit, über die Saison hinaus für Fortuna tätig zu sein. Dabei ist er weitaus mehr als nur der Trainer, denn gemeinsam mit Peter Hermann und Uwe Klein ist er für die Kaderplanung verantwortlich.

 Friedhelm Funkel war zu Gast beim Fußball-Gipfel der Rheinischen Post.

Friedhelm Funkel war zu Gast beim Fußball-Gipfel der Rheinischen Post.

Foto: RP/Andreas Endermann

Als der frühere Bundesliga-Verteidiger Rudi Assauer 1981 die Fußball-Bühne betrat, um Manager beim damaligen Skandalklub Schalke 04 zu werden, rutschte ihm der inzwischen legendäre Satz heraus: "Entweder schaffe ich Schalke oder Schalke schafft mich." Ganz so drastisch formuliert es Friedhelm Funkel nicht, der aber vor einer ähnlich schwierigen Aufgabe steht. Er will beim Zweitligisten Fortuna nicht nur eine neue, junge Mannschaft aufbauen, sondern mit sportlichem Erfolg dazu beitragen, dass der krisengeschüttelte Verein wieder zur Ruhe kommt. Dabei definiert Funkel ein erfolgreiches Abschneiden eindeutig: "Wir wollen besser abschneiden als in der vergangenen Saison und nicht bis zum letzten Spieltag zittern müssen."

Was im ersten Moment wenig ambitioniert klingt, ist es aber doch. Denn seit dreieinhalb Jahren befindet sich der Verein auf abschüssiger Bahn und hat sich des Führungspersonals quasi quartalsweise entledigt. Funkel will in gewisser Weise die Quadratur des Kreises schaffen, indem er ohne Verstärkungen, lediglich mit talentierten Ergänzungsspielern einen erneuten Abstiegskampf vermeidet.

Funkel ist für Fortuna weitaus mehr als nur der Trainer. Er ist der Sport-Chef. "Für die Verpflichtung neuer Spieler sind die Trainer und unser Chefscout Uwe Klein verantwortlich", sagte Funkel auf dem Fußball-Gipfel der Rheinischen Post. Gemeinsam mit Peter Hermann und dem ehemaligen Co-Trainer Klein, der im Sommer zur Fortuna zurückgekehrt ist, hält er Ausschau nach einem Stürmer - keinem talentierten Nachwuchsspieler, sondern einem, "der schon in der ersten und zweiten Liga gespielt hat und uns auf Anhieb helfen kann". Zwei, drei Kandidaten seien in der engeren Wahl, und die Verpflichtung solle möglichst in dieser Transferperiode bis Ende des Monats unter Dach und Fach sein.

Funkel demonstriert Entschlossenheit und Standhaftigkeit im Fall Mike van Duinen. Der 24 Jahre alte niederländische Stürmer hat noch einen Vertrag bei Fortuna bis 2019. "Die Tür für ihn ist zu", sagte der Coach. "Wir haben die Entscheidung getroffen und stehen dazu." Ausschlaggebend seien ausschließlich sportliche Gründe gewesen. Er habe nie mit dem Spieler gesprochen, doch van Duinen sei auch während der Ausleihe nach Kerkrade mehrmals beobachtet worden.

Außerdem habe Fortuna kein Stürmerproblem. "Wir haben in Iyoha und Ngombo zwei gute Stürmer, die die Rolle ausfüllen können, für die sie vorgesehen sind."

Funkel kommt bei der Stabilisierung des Vereins eine herausragende Rolle zu, die er mit Hilfe seines Erfahrungsschatzes meistern will: "Wir Alten wissen, wie es geht." Fortuna soll der Abschluss seiner erfolgreichen Karriere werden. Er könne sich durchaus vorstellen, über den Sommer 2017 hinaus für Fortuna zu arbeiten - "vorausgesetzt, ich bleibe gesund und habe weiter Spaß an der Arbeit". Funkel will Fortuna schaffen.

(ths)
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