Fortuna Düsseldorf Funkel schenkt Koch volles Vertrauen

Düsseldorf · Fortunas Edelreservist kommt morgen (13 Uhr/Live-Ticker) beim 1. FC Heidenheim für den verletzten Julian Schauerte ins Team. Der Trainer freut sich besonders auf das Spiel - in einem Stadion, in dem er trotz all seiner Erfahrung noch nie war.

Das ist Julian Koch
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Foto: Falk Janning

In seinen 43 Jahren als Fußball-Profi und -Trainer gibt es nichts, was Friedhelm Funkel noch nicht gesehen oder erlebt hätte. Fast nichts, denn morgen feiert Fortunas Chefcoach im Herbst seiner Karriere doch noch mal eine Premiere. "Es gibt tatsächlich ein Stadion in Deutschland, in dem ich noch nie war", sagt Funkel, "und dazu einen Verein, gegen den ich noch nie gespielt habe. Deshalb freue ich mich sehr auf diese Partie."

Sie führt Fortuna mit dem 1. FC Heidenheim zusammen, einem Gegner, mit dem die Düsseldorfer sehr gemischte Erinnerungen verbinden. 2014/15, in der ersten Saison der Schwaben in der 2. Bundesliga, gewann Fortuna beide Duelle, wenn auch knapp mit 2:1 in der Voith-Arena und mit 3:2 daheim. Im Jahr darauf gingen dafür beide Vergleiche mit 0:1 in die Binsen. Für Funkel freilich ist das ohnehin Schnee von gestern: "Was früher war, interessiert nicht mehr. Selbst ein Spiel vom vergangenen Wochenende hat keinen Einfluss mehr auf das, was diesmal geschieht."

Als konkretes Beispiel führt der 62-Jährige die 1:2-Heimniederlage Heidenheims gegen Aufsteiger Würzburger Kickers an. "Die hätte dem FC ja jedes Selbstvertrauen für die folgende Aufgabe nehmen müssen", sagt Funkel mit schelmischem Lächeln. "Stattdessen gewinnt er anschließend beim VfB Stuttgart." Das Gute daran, Funkels Logik folgend: Das in Stuttgart frisch gewonnene Selbstbewusstsein muss Heidenheim nun nicht zwangsläufig zum Sieg über Fortuna führen.

Das Gefühl einer Niederlage kennt Fortuna ohnehin nicht mehr so richtig, denn die letzte liegt fast fünf Monate zurück. Am 29. April war das, als die Funkel-Truppe ausgerechnet beim späteren Absteiger MSV Duisburg nach äußerst schwacher Leistung 1:2 verlor. Es war eine von überhaupt nur drei Niederlagen, die die Düsseldorfer bislang unter der Ägide Funkels kassierten — in insgesamt immerhin 13 Pflichtspielen.

Auf einen Spieler konnte der Trainer seit seinem Amtsantritt bei Fortuna fast immer zählen. Julian Schauerte stand bei zwölf dieser 13 Partien als Rechtsverteidiger in der Startelf; lediglich beim 1:0 über den FSV Frankfurt am vorletzten Spieltag der Vorsaison fehlte der 29-Jährige wegen einer Grippe. Diesmal ist es ein Muskelfaserriss, der Schauertes Einsatz verhindert, und Michael Rensing ist darüber überhaupt nicht glücklich. "Schaui ist unser Mister Zuverlässig", meint der Torhüter. "Dass er nicht dabei ist, ist schon ein großer Verlust." Das sieht Funkel grundsätzlich ganz ähnlich, doch windet er Schauertes Vertreter einen Kranz. "Julian Koch ist ein Spieler, von dem ich vollauf überzeugt bin", versichert der Coach. "Er kann Schaui eins zu eins ersetzen. Julian ist im Training immer mit solchem Einsatz dabei, dass es manchmal regelrecht wehtut, ihn nicht spielen zu lassen."

Den frei werdenden Kaderplatz nimmt Kaan Ayhan ein — da legt sich Funkel ungewohnt früh fest. "Kaan ist dabei", betont er. "Er ist zu hundert Prozent fit, aber ich möchte, dass er erstmal von draußen zuschaut und in die Atmosphäre hineinschnuppert, die bei uns herrscht. Kaan gehört jedoch zu unseren ersten Einwechselkandidaten." Bei diesen Worten klingt durch, wie viel sich der erfahrene Coach von dem 21-jährigen Zugang vom FC Schalke 04 verspricht. Gut möglich, dass morgen Ayhans Debüt im Fortuna-Dress ansteht.

(jol)
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