Fortuna Düsseldorf Fortunas Teambus trifft den Pfosten

Marbella · Das Trainingslager des Fußball-Bundesligisten im spanischen Marbella beginnt mit einem kleinen Unfall. Der Mannschaftsbus fährt im Kreisverkehr gegen ein Schild. Trainiert wurde trotzdem.

Fortunas Mannschaftsbus rammt Verkehrsschild
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Fortunas Mannschaftsbus rammt Verkehrsschild

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Wenn das alte Sprichwort von den Glück bringenden Scherben ein Körnchen Wahrheit in sich trägt, dann steht Fortuna Düsseldorf in der Fußball-Bundesliga eine segensreiche Rückrunde bevor. Nicht einmal 24 Stunden weilte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier im Trainingslager an Spaniens Costa del Sol, nur eine einzige vormittägliche Übungseinheit hatte sie hinter sich, da produzierte der Aufsteiger schon eine ganze Menge Scherben.

Busfahrer Alfred Hick — von den Spielern, die ihre Chauffeure traditionell durchnummerieren, nur liebevoll Bussi der Achte genannt — wird die Rückfahrt vom Marbella Football Center ins Teamhotel Guadalmina allerdings in weniger glücklicher Erinnerung behalten. Er besann sich in einem Kreisverkehr ein wenig spät auf die richtige Ausfahrt und landete einen Pfostentreffer der ganz besonderen Art: Hick fuhr mit Schmackes gegen ein Verkehrsschild. Und als er in der Hektik zurücksetzen wollte, wählte er auch noch den falschen Gang und knickte das "Vorfahrt-achten"-Schild vollends um — unter Mitnahme des eigenen Seitenspiegels.

Die Frage, ob denn nun die Polizei zu rufen sei, stellte sich gar nicht. Zu allem Überfluss nämlich fuhr gerade eine Polizeistreife der "Guardia Civil Tráfico" in den Kreisverkehr und kümmerte sich sofort um die Düsseldorfer Kicker. Nur gut, dass einer von diesen Spanier ist, denn so konnte Innenverteidiger Juanan sogleich professionell dolmetschen. Der weitere Tagesablauf der Fortunen geriet wegen der Verhandlungen dennoch gehörig ins Rutschen, ganz zu schweigen von der Planung der kommenden Fahrten.

Schließlich hatte der Aufsteiger den nagelneuen, in den Vereinsfarben lackierten und eine halbe Million Euro teuren Mercedes-Bus eigens von zwei Fahrern in zwei 13-Stunden-Schichten aus Düsseldorf anrollen lassen. Das teure Gefährt wurde während des Nachmittagstrainings von einem spanischen Monteur ambulant wieder verkehrsbereit gemacht. Auch in Spanien sind Außenspiegel vorgeschrieben.

Es war der spektakuläre Auftakt zu einem Trainingslager, das Fortuna in der Spur Richtung Klassenverbleib halten soll. Abgesehen vom Bus-Malheur passt alles in Marbella — auch das Wetter. Pünktlich zum Trainingsbeginn um 10 Uhr kam die Sonne heraus, erwärmte die Luft schnell auf 18 Grad.

Und sportlich sind die steinernen Köpfe am Eingang des Marbella Football Centers Programm: Dort hat ein Künstler Größen wie Garrincha, Franz Beckenbauer, Pelé und Michel Platini verewigt. Womöglich vermitteln sie den Düsseldorfern ja den fußballerischen Esprit, den sie zum Erreichen ihres Saisonziels benötigen. Der Schwerpunkt liegt jedoch anderswo, wie der Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth erklärt: "Teamgeist und Leidenschaft waren in der Hinrunde das Pfund, mit dem wir wuchern konnten. Daran werden wir im Trainingslager in Marbella unter idealen Bedingungen weiter arbeiten." Erste Leistungsüberprüfungen werden die Testspiele am Samstag gegen den Ligarivalen Mainz 05 und am 9. Januar (jeweils 16 Uhr) gegen den belgischen Erstligisten RAEC Mons bringen. Zum Rückrundenstart am 20. Januar gegen den FC Augsburg zählt's dann richtig — und seit gestern Nachmittag ist ja auch der Bus wieder erstligatauglich.

(RP/can)
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