Fortuna Düsseldorf Fortuna vergibt beste Chancen und geht wieder leer aus

Düsseldorf · Gegen den SC Freiburg erspielt sich Fortuna Düsseldorf zwar ein deutliches Chancen-Plus, steht am Ende aber wieder ohne Sieg da. Auch, weil Sercan Sararer einen Elfmeter verschießt, gewinnen die Gäste mit 2:1.

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Fortuna - SC Freiburg

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Es scheint so, als ob die Fortuna-Fans in letzter Zeit mehr denn je für die Stimmung bei den Düsseldorfern zuständig sind. Bereits beim 120-jährigen Geburtstag am 5. Mai diesen Jahres lenkten sie zumindest kurzfristig mit einer XXL-Pyro-Show am Rhein von den desaströsen Leistungen der Mannschaft in der Rückrunde der vergangenen Saison ab. Nun startete das Team des neuen Cheftrainers mit viel Euphorie in die neue Spielzeit, nach drei Spieltagen ohne Sieg war diese aber schon weitestgehend verflogen. Pünktlich dazu sorgten die Ultras mit einer imposanten Großchoreographie wieder für gute Stimmung: Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg feierten sie ein zweites Mal den Geburtstag des Traditionsklubs.

Davon bekam einer relativ wenig mit: Michael Liendl, Noch-Fortune und Spielmacher des Teams, stand nicht im Kader. Sein Wechsel zum Liga-Konkurrenten 1860 München ist damit so gut wie sicher. Für ihn rückte Axel Bellinghausen in die Startelf, Sercan Sararer übernahm den kreativen Part im zentral-offensiven Mittelfeld. Auch auf Seiten der Gäste fehlte ein prominenter Name: Nils Petersen, der bislang acht Pflichtspiel-Treffer für Freiburg erzielte, saß nur auf der Bank.

So passte es auch, dass die Partie erstmal sehr verhalten begann. Erst in der 15. Minute gelang den Gästen der erste nennenswerte Angriff, Michael Rensing parierte aber einen halbgaren Schlenzer aus 16 Metern. Allerdings zeigte die Fortuna in dieser Phase der Partie, dass sie in der Defensive noch nicht sattelfest steht — die Freiburger konnten sich immer wieder in die Gefahrenzone kombinieren. So überraschte es nicht, dass wenig später Karim Guede die nächste gute Chance hatte. Karim Haggui hatte ihm zu viel Platz im Sechzehner gelassen, Rensing parierte den Schuss aber sicher (18.).

Fortuna-Fans begeistern mit imposanter Choreo
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Fortuna-Fans begeistern mit imposanter Choreo

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Es war offenbar der Wachmacher für die Fortunen, die im Gegenzug die bis dato beste Chance der Partie verzeichnen konnten. Sercan Sararer setzte sich im Laufduell durch, scheiterte aber im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Keeper Alexander Schwolow. Der Deutsch-Türke überragte in der Folgezeit, er narrte immer wieder die Defensive der Freiburger — ein Tor sprang aber nicht heraus.

Die Freiburger übten allerdings konstanten Druck aus. Mit zwei extrem offensiv agierenden Außenverteidigern sorgten sie immer wieder für plötzliche Überzahlsituationen in der Offensive, Axel Bellinghausen und Mathis Bolly ließen sie immer wieder ziehen. In der 33. Minute war es dann soweit: Nach einer Standardsituation der Fortunen liefen die Freiburger einen Konter. Bodzek verpasste beim schnellen Gegentor das taktische Foul, Vincenzo Grifo war nach einem simplen Pass frei durch — 0:1.

Nur drei Minuten später meldete sich Fortuna zurück: Die Freiburger konnten ihrerseits nach einer Ecke den Konter der Fortunen nicht vereiteln, ausgerechnet der pfeilschnelle Bolly bekam an der Mitellinie den Ball. Der Ivorer war auf und davon, das Tor war nach seinem beeindruckenden Sprint letztlich nur noch reine Formsache. Es ging aber weiter Schlag auf Schlag: Nicolas Höfler ließ Rensing mit einem starken Schlenzer keine Chance. Damit waren die Gäste nun wieder in Front (38.).

Fortuna Düsseldorf: Sercan Sararer holt Elfmeter heraus - und scheitert kläglich
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Sararer holt Elfmeter heraus - und scheitert kläglich

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Ganz bitter für die Fortunen kam es in der 45. Minute. <u>Nach einem Zweikampf verletzte sich Julian Koch am Sprunggelenk, er musste ausgewechselt werden</u>, für ihn kam Marcel Sobottka. Ein weiterer Wechsel folgte in der Pause: Der schwache Bodzek blieb draußen, Ya Konan kam für den Sechser.

Zunächst mit Erfolg. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit übten die Düsseldorfer viel Druck aus und schnürten die Gäste in der eigenen Hälfte ein. Die beste Chance hatte in der 55. Minute Julian Schauerte, der nach einem Missverständnis der Freiburg-Defensive durch war. Der Rechtsverteidiger hatte die Wahl zwischen Hereingabe und Schuss — heraus kam ein Mittelding, das in den Armen des Freiburger Torhüters landete (54.).

Die Offensivbemühungen der Fortunen wurden belohnt. In der 59. Minute wurde Sararer im Sechzehner gefoult, Elfmeter war die logische Entscheidung. Sararer trat auch direkt an, doch den schwachen Schuss in die rechte untere Ecke hielt Schwolow sogar fest.

Fortuna blieb aber dran, Freiburg war nun viel zu passiv. Allerdings zeigten sich wieder die bekannten Probleme der Düsseldorfer in dieser Spielzeit. Das Team von Trainer Frank Kramer hatte zwar weitere Chancen, nutzte sie aber nicht (64./68.). Die beste Mögliochkeit hatte in der 74. Minute van Duinen, dessen Kopfball aber von Schwolow stark an die Unterlatte gelenkt wurde und von da aus wieder ins Feld sprang. Am eigenen Unvermögen scheiterten die Fortunen nur eine Minute später. Ya Konan traf freistehend vor dem Keeper mit dem Vollspann nur die Latte — das hätte der Ausgleich sein müssen.

Eine Schlussoffensive blieb allerdings aus. Fortuna fiel nicht mehr viel ein, die dritte Saisonniederlage in Folge war somit besiegelt. "Wir haben ein gutes bis sehr gutes Heimspiel gezeigt. Aber ich glaube, wir können uns derzeit fast ins gegnerische Tor reinstellen und treffen nichts. Aber es hilft ja alles nichts, wir werden weitermachen", meinte Bellinghausen bei Sky.

(cfk)
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