Fortuna Fortuna träumt trotzig und stolz weiter

Die Atmosphäre tief im Bauch der Esprit-Arena war irgendwie absonderlich. Ein Hauch von Enttäuschung war zu spüren nach dem 0:0 von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Kaiserslautern.

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Foto: rpo, Falk Janning

Die Atmosphäre tief im Bauch der Esprit-Arena war irgendwie absonderlich. Ein Hauch von Enttäuschung war zu spüren nach dem 0:0 von Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Kein Wunder, es lagen ja überall Ausdrucke der aktuellen Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga herum, die Fortuna nach dem Topspiel mit sieben Punkten Rückstand und der weitaus schlechteren Tordifferenz gegenüber dem Dritten FC St. Pauli auswiesen.

Es wird wohl nichts mehr mit dem Aufstieg, das war unausgesprochen jedem klar. Und dennoch hatte die Enttäuschung nicht die Oberhand. Mindestens ebenso viel Trotz war im Spiel, als etwa der Düsseldorfer Mittelfeld-Regisseur Marco Christ sagte: "Wir schauen von Spiel zu Spiel - und dann wollen wir mal sehen, was am Ende herauskommt." Oder als der Vorstandschef Peter Frymuth lächelnd erklärte: "Träumen ist nicht verboten, also darf das Träumen auch ruhig weitergehen."

Noch stärker als Trotz und Enttäuschung war nach der dramatischen Schlussphase, in der beide Kontrahenten die Entscheidung hätten erzwingen können, aber ein anderes Gefühl: Stolz. Nie zuvor in seiner knapp 27-monatigen Amtszeit als Fortuna-Trainer brachte ihn Norbert Meier so zum Ausdruck. "Es war schön mitzuerleben, dass meine Mannschaft den Glauben an sich behalten hat", sagte der 51-Jährige, "dass wir es gegen ein so starkes Team geschafft haben, ab einer gewissen Spieldauer das Heft in die Hand zu nehmen."

In der Tat hatte der Aufsteiger die Partie, die Kaiserslautern hoch überlegen begann, in einer nicht für möglich gehaltenen Art gekippt, die beste Mannschaft der Liga an den Rand einer Niederlage gebracht. Nur das Tor fehlte zum Düsseldorfer Glück - ein Tor, das den Aufstiegstraum tatsächlich am Leben gehalten hätte.

Das sah auch Meier so, doch er nutzte die Gänsehautstimmung in erster Linie zu einer Bestandsaufnahme: "Wir sind Aufsteiger. Und wir sind Vierter, sieben Spieltage vor Saisonende, sieben Punkte hinter dem Dritten und drei Punkte vor dem Fünften. Wenn mich vor der Saison jemand auf dieses Szenario angesprochen und nach meiner Reaktion gefragt hätte, hätte ich ihm geantwortet: Dann trete ich zurück." Aufstiegstraum hin oder her: Eine traumhafte Saison spielt Fortuna allemal.

(RP)
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