Fortuna Düsseldorf Fortuna steht jetzt schon am Scheideweg

Düsseldorf · Punkteteilungen gegen Braunschweig und in Berlin sind akzeptabel, aber nun sind zwei Siege Pflicht für die Fortuna.

Pinto setzt Freistoß an die Latte
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Pinto setzt Freistoß an die Latte

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Eine Serie von Trainer Oliver Reck ist gerissen, ein andere hat gehalten. Erstmals blieb Fortuna Düsseldorf unter seiner Führung in zwei Spielen in Folge sieglos, doch ist die Mannschaft unter ihm im Jahr 2014 weiterhin ungeschlagen. 2:2 gegen Braunschweig, 1:1 bei Union Berlin — ist das nun mit zwei von sechs möglichen Punkten ein Fehlstart oder ein insgesamt gelungener Auftakt gegen den Bundesligaabsteiger und auf dem heißen Pflaster in Köpenick? Die Fans rätseln, die Verantwortlichen betrachten es differenziert.

Union - Fortuna: Einzelkritik
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Union - Fortuna: Einzelkritik

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"Es war über 90 Minuten ein sehr intensives Spiel, es ist ein gerechtes Ergebnis", urteilte Trainer Reck. "Das Tor war sehr gut herausgespielt. Mit einem tollen Rückpass wurde Michael Liendl sehr gut in Szene gesetzt, der gut abschließt. Beim Gegentreffer spielt Union eine sehr gute Standardsituation, die kaum zu verteidigen ist."

Dass seine Mannschaft sich nach der Halbzeitführung — wie schon gegen Braunschweig — unter Druck setzen ließ, war nicht so geplant. "Wir wollten dominant auftreten", sagte der Coach. "Aber dass Union zu Hause nach dem Rückstand offensiver agieren würde, war klar."

Auch Manager Helmut Schulte sah Licht und Schatten. "Uns ist in beiden Begegnungen gelungen, was im Fußball schwer ist, nämlich in Führung zu gehen. Dass der Gegner dann kommt, ist klar, und dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder kann man keine Chancen zulassen oder kontern — beides ist uns nicht ganz gelungen. Deshalb müssen wir zufrieden sein."

Fortuna legt läuferisch zu

Gartner trifft in Berlin den Pfosten
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Gartner trifft in Berlin den Pfosten

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Wer die beiden Begegnungen jedoch auf "immer das Gleiche" reduziert — Fortuna kann eine Führung nicht verteidigen oder ausbauen und bricht in der zweiten Halbzeit ein —, der liegt falsch. Der Unterschied gegenüber dem Heimspiel war im Hexenkessel von Köpenick deutlich zu sehen: Nicht nur Fortunas läuferische Leistung war mit 114,4 Kilometern verbessert (111,9), die Mannschaft erstarrte nach der Pause auch nicht, sondern hielt dagegen. War ihr das 2:0 bei Gartners fulminantem Pfostenschuss (49.) verwehrt, so war ihre Moral auch nach dem Ausgleich nicht angeknackst. Im Gegenteil, die Fortunen bäumten sich noch einmal auf und hatten abermals Pech, als Sergio Pinto in der Nachspielzeit mit einem Freistoß die Unterkante der Latte traf.

Bestätigt hat sich jedoch der Eindruck, dass die Offensive zwar immer für ein Tor gut, die Abwehr jedoch anfällig ist. "Wir haben zu viel zugelassen", kritisierte Manager Schulte. Vor allem wurden den Berlinern zu viele Standardsituationen und Flanken gestattet. "Wir haben uns zu viele Fouls geleistet, Freistöße und Ecken produziert. Und irgendwann rutscht dann immer einer durch", meinte Julian Schauerte nach seinem Debüt im Fortuna-Trikot.

Fortuna hat gegen Braunschweig und in Berlin gegen zumindest namhafte Gegner jeweils einen Punkt geholt. Allerdings betonen Reck und Schulte immer wieder, dass die Liga extrem ausgeglichen ist; daher gebe es auch viele Unentschieden. Es bleibt eng, der Grat zwischen Erfolg und Misserfolg schmal. So wird sich schon inden nächsten beiden Begegnungen — im Pokal beim Regionalliga-Spitzenreiter Würzburger Kickers und in der zweiten Liga daheim gegen den Karlsruher SC — entscheiden, ob der Saisonstart geglückt ist oder nicht. Zwei Siege sind Pflicht.

(RP)
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