Fortuna Düsseldorf Fortuna ist für Düsseldorf Millionen wert

Düsseldorf · Mit dem Aufstieg in die Erste Liga wäre der Fußball-Verein noch mehr wert. Gelder für die TV-Übertragung würden um mehr als Doppelte auf 13 Millionen Euro steigen. Profitieren werden von ausverkauften Spielen auch die Wirte in der Stadt.

So schön freuen sich die Fans von Fortuna Düsseldorf
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Als Fortuna Düsseldorf zu Beginn des Jahrtausends in die Oberliga abstürzte, wollten nur wenige Unternehmer in der Stadt mit dem Club in Verbindung gebracht werden. Mittlerweile hat die solide Vereinsführung für Seriosität, Verlässlichkeit und Schuldenfreiheit gesorgt.

Sponsoren haben kein Problem mehr damit, mit dem Namen Fortuna zu werben. Die Baumarkt-Kette "Bauhaus", deren Schriftzug vorher noch nie zuvor auf dem Trikot eines Fußballklubs zu sehen war, suchte sich ganz bewusst für die Premiere Düsseldorf auf, weil es gut zur aufstrebenden Unternehmenslinie passte. Die Marke Fortuna ist bereits jetzt Millionen wert und könnte mit dem Aufstieg in die Erste Liga noch gesteigert werden.

Träumen ist drei Spieltage vor dem Schluss der Saison noch erlaubt, noch ist alles möglich. In der Stadt ist der Optimismus zu spüren. Der Verein braucht die Unterstützung der Fans jetzt, um in die erste Liga zu kommen. Ausverkaufte Stadien in Spitzenspielen gegen Bayern München, Borussia Dortmund oder Borussia Mönchengladbach würden viel Geld nicht nur in die Vereinskasse spülen. 54.600 Zuschauer hätten in der Esprit-Arena Platz. Das weckt Erinnerungen an die großen Zeiten des ausverkauften Rheinstadions in den 1980er Jahren, als vor über 60.000 Fans Bayern München und Gladbach geschlagen wurden.

Profitieren werden von einer vollen Arena die Altstadtwirte, Händler von Fan-Artikeln und Hoteliers, die Gäste-Fans beherbergen. Der Klub würde beim Sprung in die Erste Liga auch beim Fernsehgeld einen Riesenschritt machen. Zwischen 5,3 und 5,8 Millionen Euro bekommt Fortuna aktuell.

Die Summe schwankt je nach Platzierung und Zahl der geholten Punkte. In der Ersten Liga wären bis zu 13 Millionen Euro aus den TV-Ausstrahlungen denkbar. 70 Stunden war Fortuna Düsseldorf in der Hinrunde im TV zu sehen — so lange wie kein anderer Zweitligist. Für diesen Wert hätte der Trikotsponsor 4,4 Millionen Euro für Werbespots ausgeben müssen, errechnete ein Unternehmen. Bezahlt hat Bauhaus aber nur eine Million.

Vermutlich würde sich auch die Zahl der Interessenten an Business-Seats und Logen in der Esprit-Arena deutlich erhöhen. In Amerika etwa gehört es für viele Unternehmen zum guten Ton, einen Business Seat zu kaufen und sich als Sponsoren zu engagieren, um so etwas für den Sport und die Stadt zu tun.

Bereits jetzt hat die Fortuna einen Zuschauerschnitt von fast 30.000, der sich durch die Erste Liga weiter erhöhen könnte. Einnahmen werden aber auch durch den Verkauf von Schals, Fahnen und Tassen mit dem F95 Logo erzielt. Die so genannten Merchandising-Artikel sorgen bei der Fortuna für einen Umsatz von 1,4 Millionen Euro.

Für einen Zweitligisten bewegt sich der Verein damit im oberen Bereich. Im Wettbewerb der Städte wäre die Präsenz eines Erstligavereins ein klarer Standortvorteil. Unternehmen, die in eine Stadt ziehen wollen, beachten wie das Freizeitangebot — und dazu zählt auch der Profisport — aussieht. Zudem sind die Profisportler Botschafter der Marke Düsseldorf, wo immer sie auftreten.

(RP)
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