Gegnercheck Fortuna erwartet Top-Zweikämpfer aus St. Pauli

Düsseldorf · Vor dem Zweitligaduell am Sonntag haben auch die Hamburger ihre Aufstiegshoffnungen noch nicht aufgegeben. Fortunas Gegner im Check

Markus Kauczinski im Porträt
15 Bilder

Das ist Markus Kauczinski

15 Bilder
Foto: dpa, awe lof

Das Spiel Fortuna geht als Zweiter und mit einem Sieben-Punkte-Vorsprung auf den dritten Platz in das Sonntagspiel. Der FC St. Pauli ist Neunter, ihm fehlen nach dem 3:2-Sieg gegen Kiel aber nur noch drei Zähler auf den Relegationsrang. Mit einem Erfolg in Düsseldorf würden die Braun-Weißen ihren Aufstiegshoffnungen weiter Nahrung geben. Mit Düsseldorf und St. Pauli treffen die zweikampfstärksten Teams der 2. Liga aufeinander. Der FCSP ist in der Rangliste gewonnene Zweikämpfe Erster (53,5 Prozent), Fortuna Dritter (51,7 Prozent).

Die aktuelle Form Fortuna hat die ersten drei Partien des Jahres gewonnen, in den jüngsten drei Spielen aber nur noch einen Zähler geholt. Die Kiezkicker zeigten beim Last-Minute-Erfolg gegen Holstein Kiel in der vergangenen Woche Moral, bogen einen 1:2-Rückstand noch um. Gegen starke Gegner treten die Braun-Weißen lieber an, spielten 0:0 gegen Spitzenreiter Nürnberg, gewannen 1:0 in Ingolstadt und holten drei Zähler gegen Kiel. Die Partie gegen Fortuna ist die vierte in Folge gegen ein Spitzenteam.

Die personelle Lage Bei Fortuna sind bis auf die Rekonvaleszenten Michael Rensing und Gökhan Gül alle Spieler dabei, wobei über den Einsatz von Genki Haraguchi (Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung) in der Startelf erst nach dem heutigen Abschlusstraining entschieden wird. St. Pauli fehlen Christopher Buchtmann (Schambeinentzündung), Bernd Nehrig (fünfte Gelbe Karte), Ryo Miyaichi (Trainingsrückstand), Marc Hornschuh (Rückenoperation) und Clemens Schoppenhauer (Schulteroperation).

Der Trainer Markus Kauczinski (47) ist seit Dezember Nachfolger des wegen Erfolgslosigkeit geschassten Olaf Janßen. Kauczinski erhielt bei den Hamburgern einen Eineinhalbjahresvertrag. Der einstige Erfolgstrainer des Karlsruher SC, der nach über vier Jahren zu Bundesligist Ingolstadt gewechselt und bei den Schanzern nach nur vier Monaten wieder entlassen worden war, war zuvor 13 Monate lang ohne Trainerjob. Seine bisherige Bilanz bei St. Pauli: Vier Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen.

Stärken und Schwächen Geht es nach Kauczinski, dann fehlt seiner Mannschaft noch die Konstanz, um im Kampf um den Aufstieg ernsthaft eingreifen zu können. Stärke seiner Elf ist der Minimalismus: Fünf der neun Saisonsiege waren 1:0-Erfolge. Schwäche ist der Sturm, der in 24 Spielen nur 26 Treffer erzielte. Nur vier Mannschaften in der 2. Liga haben noch weniger Tore erzielt. Beste Schützen sind Waldemar Sobota (vier Tore in 23 Saisonpartien) und Christopher Buchtmann (vier Tore in nur zwölf Partien).

Der direkte Vergleich Die Düsseldorfer Zweitliga-Bilanz gegen den FC St. Pauli ist recht bescheiden. Sechs Siegen stehen elf Niederlagen gegenüber, zudem gab es sechs Remis. Auch auf eigenem Platz gingen die Fortunen meist als Verlierer vom Platz (3-2-7). Von den letzten fünf Heimspielen konnten die Düsseldorfer nur eines gewinnen: Am 20. Oktober 2014 gab es einen 1:0-Erfolg dank eines Treffers von Michael Liendl.

Das Hinspiel Im September setzte sich Fortuna mit 2:1 am Millerntor durch und verteidigten so die Tabellenführung. Die Tore zur frühen 2:0-Führung (23.) erzielten Startelf-Debütant Takashi Usami (nach einer Ecke von Niko Gießelmann) und der frühere Paulianer Rouwen Hennings. Fortuna agierte in der ersten halben Stunde bärenstark und im Stile einer Spitzenmannschaft: Sie war höchst effektiv vor dem gegnerischen Tor, trat sehr laufstark auf und gewann die entscheidenden Zweikämpfe. Doch nach dem Anschlusstreffer der Gastgeber (34.) war aller Glanz verloren. Am Ende setzten sich die Fortunen durch, weil sie den Sturmlauf der Kiezkicker ohne Gegentor überstanden.

Besonderes Für den Ex-Fortunen Christopher "Jackson" Avevor ist die Partie am Sonntag seine erste Rückkehr nach Düsseldorf als Spieler. In der vergangenen Saison hatte er nicht im Kader gestanden. Zwei Jahre lang war 26-Jährige vor seinem Wechsel zu St. Pauli bei den Rot-Weißen unter Vertrag gewesen, davon war er ein Jahr lang wegen einer komplizierten Knochenquetschung im Knie außer Gefecht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort